Also Serien wie „True Blood“?

„True Blood“ ist ein gutes Beispiel für unser Knowhow im Serieneinkauf. Wir haben sehr früh zugeschlagen und eingekauft, als die Serie hier niemand kannte und sie auch in den USA gerade erst gestartet war. Dass das so ein Erfolg werden würde, wusste damals noch niemand. Aber die Serie passte einfach perfekt zu uns, auch weil man sie nicht sofort in eine Schublade stecken kann. Da freut mich, dass wir mit HBO einen sehr teuren, aber guten Vertrag gemacht haben, der uns die Serie langfristig sichert.

 

 

Bei RTL II läuft die Serie mit verhaltenem Erfolg. Hilft Ihnen das?

Bei „True Blood“ lief es für uns schon super als noch gar nicht klar war, wo sie im FreeTV laufen wird. Daher berührt uns das nicht. Ideal ist immer, wenn wir die Heimat für die neuesten Staffeln sind und die FreeTV-Ausstrahlung uns mit der Zeit neue Fans zu treibt, die schneller wissen wollen, wie es weitergeht.

Nochmal konkret nachgefragt. Welche Highlights stehen im Herbst bei 13th Street Universal, Syfy, aber auch History und Bio an?

„Covert Affairs“ hatte ich eben ja schon mal erwähnt. Das wird definitiv unser Highlight für den Herbst.

Ah, okay. Ist NBC Universal Global Networks Deutschland mit den vier Sendermarken in Deutschland gut aufgestellt oder gibt es Pläne das Portfolio zu vergrößern?

Wir haben vier starke Programmmarken und wollen wachsen. Da haben wir ehrgeizige Pläne und Vorgaben. Unsere neuen Eigentümer haben Deutschlands als Wachstumsmarkt identifiziert, was Lust wie Last ist - wobei die Lust überwiegt.

Und das geht mit den bestehenden Sendermarken?

Es gibt über die bestehenden Sender hinaus den Plan neue Sendermarken, die es auf internationaler Ebene schon gibt, in Deutschland zu launchen. Wir glauben, dass es da noch Möglichkeiten zum Wachstum gibt. Das müssen wir uns aber noch genau anschauen, weil es auch nicht mehr so einfach ist, noch einen Sender zu launchen. Das ist dann auch ein Projekt für 2012 oder 2013. Bis dahin gilt es, die bestehenden Marken weiterhin stetig zu verbessern und unseren Vorsprung als erfolgreichster PayTV-Sender mit 13th Street zu halten. Hier werden wir sicher noch intensiver in den Werbemarkt gehen. Noch ist der Anteil an den Umsätzen eher marginal, doch mittelfristig sehen wir dort deutlich mehr Potenzial.

Werbung im PayTV ist ein schwieriges Thema...

Es wird nie Unterbrecherwerbungen bei uns geben, um das vorweg zu sagen. Ja, Werbung im PayTV ist ein schwieriges Thema, weil Premiere in früheren Jahren als größter Player zu lange nicht mit der Programmqualität, sondern mit Werbefreiheit für sich geworben hat. Das war kontraproduktiv, wie man jetzt auch bei Sky erkannt hat. Aber die Grenzen werden verschwimmen, wenn werbefinanzierte Sender wie RTL, Sat.1 und ProSieben zum PayTV werden. Verglichen mit diesen Sendern werden wir das Thema Werbung sehr behutsam angehen und wissen, dass wir klare Zielgruppen haben, die sich gut vermarkten lassen. Noch wichtiger aber ist, dass wir die Programmqualität unserer Sender noch weiter verbessern – das ist ein wesentlicher Schlüssel zu unserem Erfolg!

Frau Behrends, herzlichen Dank für das Gespräch.