Herr Buschmann, in der Nacht auf Montag steht der Super Bowl an. Das klingt nach einer neuen Herausforderung...

Ich habe zwar schon viele SuperBowl-Übertragungen gesehen, aber noch nie selbst kommentiert. Für mich geht alleine deshalb schon ein Traum in Erfüllung, weil ich ein großer Fan des US-Sports bin und ihn schon immer regelrecht „gefressen“ habe. Schon vor zehn Jahren habe ich mal auf die Frage nach meinem ganz persönlichen Wunsch geantwortet, dass ich große Lust auf den SuperBowl habe. Nun ist es tatsächlich soweit.

Welche Erwartungen haben Sie nun an den SuperBowl?

Ich erwarte ein ganz großes Spektakel und eine ähnliche Dramatik, wie es sie zwischen den New York Giants und den New England Patriots bereits vor vier Jahren mit einem irrwitzigen Ende gegeben hat – wenn das in ähnlicher Form wieder eintreffen sollte, haben wir ganz bestimmt eine Menge Spaß und können die Zuschauer mitreißen.

 

Die Zuschauer sind in der Tat nicht ganz unwichtig – und es gibt bestimmt viele, die mit den Regeln bislang nicht sonderlich vertraut sind. Wie kann man den Zuschauern in Deutschland das Phänomen erklären, das in den USA Jahr für Jahr Spitzen-Quoten einfährt?

Das ist in der Tat genau die Herausforderung, der man sich stellen muss. Die Mehrzahl der Zuschauer ist gewiss nicht Football-affin – einfach, weil Football in Deutschland nicht so weit verbreitet ist. Ihnen müssen wir die Grundregeln und zwei, drei Protagonisten pro Mannschaft näherbringen. Auf der anderen Seite dürfen wir die Fans, für die der SuperBowl jedes Jahr das Highlight der Saison ist, nicht vergrätzen. Diesen Mittelweg zu finden, ist die ganz große Kunst, für mich allerdings nicht ganz neu, weil ich das bereits vom Basketball oder den NBA-Finals kenne. Letztlich geht es mir aber aber vor allem darum, am Sonntag Dramatik und Spektakel zu vermitteln.

Der SuperBowl ist eine wahre Marathon-Übertragung. Hilft Ihnen da womöglich auch ein wenig Ihre Erfahrung als Kommentator bei „Schlag den Raab“?

Ich bin ein hartgesottener Mehrstunden-Kommentator, habe schon sechseinhalb Stunden „Schlag den Raab“ kommentiert und war in diesem Jahr bei der Basketball-EM an einem Tag bei drei Spielen hintereinander im Einsatz – das waren am Ende sogar mehr als sieben Stunden. Mich haut so schnell nichts um. Wenn man im Stadion mit 60.000 Menschen sitzt und der Punk abgeht, gibt es so etwas wie Müdigkeit oder Erschöpfung überhaupt nicht. Da stehe ich derart unter Strom, dass ich glatt noch ein zweites Finale dranhängen könnte.