Herr Schneppenheim, seit 2009 leiten Sie bei Endemol den noch jungen Comedy-Bereich. In den vergangenen Jahren hat sich das Unternehmen mit Formaten wie „neoParadise“, „Stars bei der Arbeit“ und „Die Kaya Show“ zu einer festen Größe in diesem Genre etabliert. Wie sind Sie vorgegangen?

Wir wollten möglichst schnell bei Sendern und Künstlern als Comedyproduzent wahrgenommen werden. Anstatt uns mit einem einzelnen Künstler auf ein einzelnes Format zu beschränken, wollten wir uns breit aufstellen. Dafür haben wir den „Fun Club“ entwickelt, selbst Geld in das Format investiert, und konnten es dann bei RTL II positionieren. Wir wollten damit nicht die Comedy neu erfinden. Uns ging es darum, Kontakte zu knüpfen und gegenüber Sendern, Künstlern und Managements zu demonstrieren, dass wir Comedy herstellen können und ein relevanter Partner für das Geschäftsfeld sind. Und das ist uns gelungen.

Und wie geht es jetzt weiter?

Die Abteilung Comedy and Light Entertainment baut auf zwei Säulen: Auf der einen Seite stehen etablierte Künstler wie zum Beispiel Paul Panzer, Kaya Yanar und Ingo Appelt, die ihren Platz im deutschen TV schon gefunden haben. Wir haben aber auch die langfristige Entwicklung im Blick und darum ist der Aufbau neuer Formate und Talente genau so wichtig. Wir wollen jungen Künstlern bei uns ein Zuhause geben und gemeinsam die nächsten Schritte gehen.

Und beim Stichwort neue Talente kommen dann Joko und Klaas ins Spiel, die Sie für neue Entwicklungen an sich gebunden haben?

Joko und Klaas sind die derzeit angesagtesten Newcomer Deutschlands. Klaas kannte ich schon lange, wir haben aber erst bei Endemol zusammengefunden. Und im Gespann als Joko und Klaas sind beide unschlagbar. Über eine Entwicklungszusammenarbeit sind wir dann zu „neoParadise“ gekommen, das jetzt erst mal bis Ende des Jahres weitergeht. Wir werden auf jeden Fall auch „17 Meter“ weitermachen. Außerdem wird es mit den beiden im Sommer noch ein neues Format bei ProSieben geben. Neben Joko und Klaas arbeiten wir aber auch mit anderen jungen Künstlern zusammen, die wir im Umfeld des „Fun Clubs“ entdeckt haben.

Bleiben wir bei Joko und Klaas: Wie viel von den beiden verträgt die deutsche Programmlandschaft?

Eine Übersättigung des Publikums ist für jeden Künstler gefährlich. Wir versuchen das aber gerade, zu sortieren. „Ahnungslos“ stammt noch aus „MTV Home“-Zeiten. „17 Meter“ wurde bereits 2010 aufgezeichnet und war als Adaption aus dem Endemol-Katalog noch nicht so stark auf die beiden zugeschnitten. Wir glauben, dass es gelingt, in den kommenden ein bis zwei Jahren ein klares Gesamtbild von Joko und Klaas zu etablieren. Im Sommer werden die beiden als Duo wahrscheinlich mehrfach bei ProSieben on Air sein. Dann gibt es noch „neoParadise“, sowie einige, wenige Folgen „Ahnungslos“. Bei „17 Meter“ geht es jetzt erst mal darum, das Format näher an die Jungs zu rücken.