Schon im vergangenen Jahr sagten Sie, dass hinter den Kulissen fleißig an Konzepten für Sie gebastelt wurde. Warum hat sich gerade „Opdenhövels Countdown“ durchgesetzt?

Wir haben uns gemeinsam viele Konzepte angeschaut. Es ist sind allerdings nicht viele Ideen übrig geblieben, die wir uns wirklich gut vorstellen konnte. Da blieben am Ende nur „Countdown“ und „Brot und Spiele“, was wir im Sommer machen werden. Die Ausgangsidee bei „Opdenhövels Countdown“ hat von Anfang an gut gepasst , auch wenn wir noch an Feinheiten arbeiten mussten. Mir ist wichtig, dass eine Sendung abwechslungsreich ist und Moderator wie Kandidaten nicht festgetackert hinter einem Pult stehen. Die Sendung soll sportive Elemente haben und gut unterhalten. „Dalli Dalli“ war als Kind meine Lieblingssendung und ist gewissermaßen Vorbild für das, was wir nun machen werden. An „Dalli Dalli“ kann man auch schön sehen, dass sich ein gewisses Genre über Jahrzehnte hinweg halten und immer wieder Revivals erleben kann.

Dalli Dalli“ trifft auf die „100.000 Mark Show“?

Nicht ganz: Bei der 100.000 Mark-Show waren die Spiele auf Effekte und monumental ausgelegt. Wir sind der Überzeugung, dass auch kleine Spiele sehr spannend und unterhaltsam sein können.

Wer wüsste das besser als Sie?

(lacht) Die Mischung macht's und auf die Inszenierung kommt es an. Bei „Opdenhövels Countdown“ werden wir aber für einige Spiele gelegentlich auch das Studio verlassen, wenn's etwas aufwändiger sein soll.

 

Ihre Stärke ist ohne Zweifel die Live-Moderation. Aber wer Stefan Raab stundenlang Paroli bieten kann und das „Kipp-Roll-Fall-Spektakel“ überlebt, gibt sich doch nicht so einfach mit 90 Minuten am Donnerstagabend zufrieden, oder?

Doch, sehr gerne sogar. Darin steckt für mich ein neuer Reiz. Ich habe schon jahrelang über fünf Stunden am Stück moderiert. Jetzt liegt die Herausforderung darin, innerhalb von 90 Minuten eine fesselnde Show hinzubekommen. Ich habe deswegen auch kein Problem damit, dass der Arbeitstag dann nach eineinhalb Stunden vorbei ist. Dass wir nicht live senden, hat schlichtweg logistische Gründe – aber wir produzieren live-on-tape, sodass der Unterschied nicht zu groß ist. Außerdem hat es den Vorteil, dass die „Tagesthemen“ pünktlich starten können. (lacht)

Der Samstagabend ist für Ihre neue Sendung also erst mal kein Thema?

Das ist wohl eher eine Überlegung von Journalisten. Der jetzige Sendeplatz ist auch eher dem System der ARD geschuldet. Wir wollten von Anfang an eine Sendung machen, von der es gerne mehrere Ausgaben pro Jahr geben kann. Viele Samstags-Termine waren durch langfristige Hallenbuchungen schon belegt. Am Donnerstagabend sind wir dagegen deutlich flexibler. Mir persönlich macht das nichts aus, zumal auch der Donnerstag ein etablierter Show-Sendeplatz im Ersten ist. Für die eigene Biografie brauche ich die „große Samstagabendshow“ jedenfalls schon längst nicht mehr.

Besitzt der Samstagabend überhaupt noch einen Reiz oder hat er im Laufe der Zeit an Stellenwert eingebüßt?

Der Reiz besteht darin, in der heutigen Zeit eine gute Sendung zu machen – eine Sendung, die generationsübergreifend unterhält. Natürlich hat sich der Samstagabend als Sendeplatz über die Jahre hinweg entwickelt. Aber aufgrund der gestiegenen Konkurrenz ist er längst kein Quotengarant wie er es früher einmal war. 25 Millionen Zuschauer sind heute nicht mehr drin. Inzwischen ist der der Ausstrahlungstag fast schon sekundär geworden. Viel wichtiger ist es, dass die Sendung gut gemacht ist.