Frau Kiesbauer, ab dieser Woche sind Sie als Moderatorin von "Bauer sucht Frau" im Einsatz - und zwar beim österreichischen Privatsender ATV. Kurz gefragt: Wie kam's dazu?

Wie das Leben so spielt, gab es einen Anruf von Senderchef Martin Gastinger, der mich darauf ansprach, mich kurz zuvor im Dirndl gesehen zu haben. Da würde es doch wahnsinnig gut passen, wenn ich "Bauer sucht Frau" moderieren würde, sagte er. Ich habe um eine Woche Bedenkzeit gebeten, aber der Gedanke fühlte sich sofort gut an. Insofern habe ich auf meinen Bauch gehört und das Angebot gerne angenommen.

Sie haben bereits die ersten Folgen gedreht. Wie waren die ersten Eindrücke?

Das lief alles sehr professionell ab. Ich bin in einen funktionierenden Betrieb hinzugestoßen, denn das Team macht die Show ja schon jahrelang mit großem Erfolg. Und von den Bauern wurde ich gleich mal richtig eingebunden - da standen schon Dachdecken, Kühe melken, Stall ausmisten und das Tanzen mit der Volkstanzgruppe auf dem Programm. Das waren ganz neue Erfahrungen für mich. (lacht)


"Bauer sucht Frau" geht in Österreich bereits in die elfte Staffel. Was macht Sie so sicher, dass das Format noch immer funktioniert?

Es ist ein sehr authentisches Format, das davon profitiert, dass wir in Österreich eine große Zahl an Menschen haben, die auf dem Land leben. So lange es alleinstehende Bauern gibt, wird es die Sendung auch geben. (lacht) Man darf das aber tatsächlich nicht unterschätzen: Die Bauern leben oft an entlegenen Orten, in denen man nicht so schnell zum Flirten in die nächste Kneipe gehen kann. Sie besitzen also den ernsthaften Wunsch, die große Liebe zu finden.

In den vergangenen Jahren waren Sie vor allem für den ORF und Puls 4 im Einsatz. Können Sie sich weitere Formate bei ATV vorstellen?

Mit "Bauer sucht Frau" bin ich erst mal sehr gut eingedeckt. Das Format ist sehr aufwendig und zieht sich durch das ganze Jahr. Und da ich mit viel Herzblut bei der Sache bin, habe ich genug zu tun. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich mir auch nicht mehr so viel Arbeit zumuten möchte wie früher. Schon in den letzten Jahren habe ich mir immer wieder Auszeiten genommen, was alleine schon damit zu tun hat, dass ich in der Zwischenzeit Mutter geworden bin.

Ist der Reiz des Fernsehens inzwischen etwas verloren gegangen?

Ich habe mit dem Fernsehen begonnen als ich 18 Jahre alt war und habe seither sehr viel vor der Kamera gemacht. Da muss ich niemandem mehr etwas beweisen. Über zehn Jahre lang habe ich ein tägliches Format präsentiert. Das normale Leben blieb während dieser Zeit allerdings etwas auf der Strecke - und ich bin froh, dass ich das wieder zurückerobern konnte. Ich arbeite gerne, aber mein Leben soll nicht mehr nur aus Arbeit bestehen.