Zum Beispiel auf dem Handy: Anfang 2007 soll mit „Kill your darling“ die erste direkt für das Handy produzierte Serie mit interaktiven Tools starten...

Wir haben dieses Projekt mit einer extrem langen Vorlaufzeit geplant und umgesetzt. Das war für uns auch ein Lernprozess - zum einen die inhaltliche Entwicklung, aber auch die Zusammenarbeit mit dem Mobilfunkbetreiber, mit dem wir für „Kill your darling“ im Gespräch sind. Da ist es wichtig, die gleiche Sprache zu sprechen. Ich wünschte, wir hätten auf diese Art und Weise nicht nur eine Mobile Soap an den Start gebracht, sondern gleich zehn. Der Engpass ist nicht die Kreation. Wir haben viele Programme und Programmideen im Haus und auch die Kraft, sie umzusetzen. Was wir momentan als Engpass empfinden, ist die Suche nach geeigneten Geschäftsmodellen, Marketingkooperationen, Launch-Timings etc. Das bringt uns sicherlich dazu, dass wir immer gut bedient sind, wenn wir viele Dinge parallel vorantreiben und über Projekte für alle neuen Plattformen und Technologien nachdenken. Generell muss man auch in größeren Stückzahlen denken, weil man zwar über deutlich geringere Produktionskosten spricht, aber auch über eine deutlich geringere Finanzierungsbasis als im TV.

Wie offen sind denn neue Auftraggeber abseits der bisherigen TV-Sender für solche Ideen?


Besonders im Internet ist das Interesse der Portale groß, sich mit originären Inhalten zu bestücken. Das überrascht uns selbst. Das lässt sich besonders im letzten halben Jahr sehr intensiv beobachten. "User Generated Content" bei Youtube und Co. hat offenbar die Attraktivität von Bewegbildinhalten im Internet noch einmal deutlich herausgestellt. Auch Mobile Operator sind sehr interessiert, aber dort kämpft man noch mit ganz anderen Problemen. Sei es die sehr lähmende Technik-Debatte um DVB-H und DMB oder die Frage des Pricing von Mobile Content.
 

 
Ist User Generated Content ein Thema für die UFA?

Ja, absolut. Wir verfolgen das Thema schon sehr lange. Schon vor eineinhalb Jahren hatten wir ein komplettes Konzept für eine Fernsehshow, die mit User Generated Content operiert. Leider hat der Sender, dem wir das Format angeboten hatten, damals nicht erkannt, dass das wirklich eine tolle Sache gewesen wäre. Aber seitdem beschäftigen wir uns intensiv mit dem Thema. Das erste, was wir jetzt gerade daraus gemacht haben, ist die „JUH-Show“, die genau mit diesen Inhalten spielt. Eine Show im Internet, in der der Moderator Jens-Uwe Hansen – eine Puppe - ein Best-Of aus User-Generated Content präsentiert. Die Sendung ist für uns in erster Linie ein Experimentierfeld.