Foto: RTL; Grafik: DWDL.deSo dass es zukünftig vielleicht heißt: Hanne Wolharn, war das nicht die, die wegen Jugendwahn aus der Serie geflogen ist?

Ich hoffe nicht, dass es das ist, was hängen bleibt, sondern, dass es heißt: „War das nicht die, die sechs Jahre lang Senta Lemke einigermaßen gut gespielt hat?“.

Obwohl es doch in der Branche manchmal wichtiger ist überhaupt gekannt zu werden, als zu wissen, wofür eigentlich.

Es ist manchmal schon leider so, dass die PR wichtiger ist, als die eigentlichen Fähigkeiten. Manchmal gilt tatsächlich: Wer in der Boulevardpresse ist, wird leichter besetzt.

Werden Sie im Umgang mit der Presse künftig vorsichtiger sein?


Ich hoffe, dass es eine einmalige Geschichte bleibt. Ich habe nichts anderes gesagt, als ich Ihnen auch sage. Wie das Gesagte dann interpretiert wird, liegt leider nicht in meiner Hand.

Entgegen den Berichten scheint es, als blickten Sie sehr zuversichtlich in die Zukunft. Wie geht es beruflich bei Ihnen weiter?


Zukunftsängste habe ich überhaupt nicht. Ich freue mich auf die Zeit, die jetzt kommt und blühe auf. Vor allem freue ich mich darauf, mehr Zeit für meinen siebenjährigen Sohn zu haben. Ein Ende bedeutet gleichzeitig immer einen neuen Anfang.
 


Und wie sieht der Neuanfang aus?

Ich komme vom Theater und möchte auch wieder dorthin zurück. Das ist schon etwas ganz anderes als die Arbeit vor der Kamera. Bühne heißt immer, auch den Mut zur Größe zu haben. Ich will zum Beispiel schon seit mehreren Jahren eine Theaterabend mit Musik machen, zu dem mir immer die Zeit fehlte. In einem Kinofilm habe ich noch eine kleine Rolle. Auch als Sprecherin möchte ich wieder mehr arbeiten. Ansonsten redet man nicht über ungelegte Eier. Da bin ich abergläubisch.

In Ihrer Rolle als Senta Lemke, hatten sie schwere Schicksalsschläge zu verarbeiten: Sie waren alkoholkrank, allein erziehende Mutter, die sich in den Ex der Tochter verliebt und vieles mehr. Ist es auch ein Erleichterung sich jetzt nicht mehr täglich von Katastrophe zu Katastrophe spielen zu müssen?


Was ich als Senta Lemke gespielt habe, war das normale Leben. Das ist es doch, was die Zuschauer jeden Abend an den Fernseher gefesselt hat. Gerade in der Phase, in der Senta ein Alkoholproblem hatte, war es unglaublich, wie viel Zuspruch ich hatte, wie viele Menschen auf mich zugekommen sind. Man ist durch diese Normalität der Geschichten sehr nah am Zuschauer. Das werde ich sehr vermissen.