Im Juli wird es 15 Jahre her sein, dass "Zimmer frei!" zum ersten Mal auf Sendung ging. Ursprünglich als Lückenfüller im Sommerprogramm des WDR gestartet, entwickelte sich die Show schnell zu einem der Aushängeschilder des Senders - wohl auch, weil mit Götz Alsmann und Christine Westermann zwei Moderatoren gefunden wurden, die auf den ersten Blick gar nicht so recht zusammenpassen wollen.

Es sei damals zunächst um die Frage gegangen, wer überhaupt Zeit habe. "Das waren wir, aber es hätte auch alles ganz anders kommen können", erinnerte sich Westermann vor einigen Jahren im Gespräch mit DWDL.de. Dass Alsmann, der die Sendung anfangs als "Bildschirmschoner" bezeichnete, gleich beim ersten Treffen fast eine Stunde zu spät kam, konnte Westermann ihm schnell verzeihen. "Als er sehr charmant und glaubwürdig erklärt hat, dass er für seinen kleinen Sohn noch ein Motorrad aus Klorollen basteln musste, bin ich dahingeschmolzen wie Butter in der Sonne."

 

Kennengelernt habe man sich allerdings erst in den folgenden Jahren - eineinhalb Jahrzehnte sind inzwischen vergangen, weit mehr als 500 Gäste kamen und gingen. Und noch immer ist keiner der WG-Bewerber dauerhaft geblieben. Im Jubiläumsjahr dürfen einige der bisherigen Gäste übrigens ein zweites Mal kommen: Den Anfang macht bereits an diesem Sonntag Sternekoch Alfons Schuhbeck; es folgen Barbara Schöneberger und Frank Elstner. Letzterer hatte bei seinem ersten "Zimmer frei!"-Auftritt vor fast genau elf Jahren ungewöhnlich offen über seine Schlafgewohnheiten und die "Löffelchen-Stellung" philosophiert.

Bei "Zimmer frei! - Zum Zweiten" bringen übrigens die Gäste das fast schon legendäre Bilderrätsel mit - sozusagen als Revanche für den ersten Besuch. Ausnahmsweise müssen sich als Christine Westermann und Götz Alsmann in die Rollen der Ratefüchse hineinversetzen. Wie gut beide harmonieren, haben sie in den vergangenen Jahren bereits oft genug unter Beweis stellen können, auch wenn man als Zuschauer inzwischen bisweilen das Gefühl hat, die Routine habe die Oberhand gewonnen. Doch spätestens in jenen Momenten, in denen sich die Gäste als nichtssagend entpuppen, zeigt sich wieder, wie sehr "Zimmer frei!" von seinen Gastgebern lebt.

"Götz und ich haben beide mittlerweile ein gutes Gespür dafür und kennen uns so gut, dass wir uns aus ungeschickten Situationen gegenseitig wieder herausholen können", sagt Westermann. Man könnte glauben, Doppelmoderationen seien einfach und man müsse sich nur die Bälle zuwerfen. "Man muss aber auch wissen, was für Bälle das sind und wie man die fängt." Alsmann ergänzt: "Wir haben ein Gespür für die Stimmung des anderen. Das können Sie nicht theoretisch in einem Moderatoren-Seminar lernen. Das ist in meinen Augen die einzige gelunge Mann-Frau-Doppelmoderation, die es im deutschen Fernsehen überhaupt gibt." Fast 15 Jahre nach der ersten Sendung muss man zugeben: Wahrscheinlich liegt Alsmann mit dieser Einschätzung goldrichtig.