Dass der Start der neuen Bundesliga-Saison näher rückt, kann man in diesen Tagen gut am Kiosk erkennen. Dort liegen inzwischen zahlreiche Sonderhefte aus - und seit einigen Tagen mit dem "kicker Sonderheft" auch der Klassiker dieses Genres. DWDL.de hat sich die wichtigsten Sonderhefte angesehen und sagt, wo sich der Kauf wirklich lohnt...

kicker Sonderheft 2013© DWDL
"kicker Sonderheft"
250 Seiten / 5,90 Euro

Nachdem der "kicker" im vergangenen Jahr mit dem "dicksten Sonderheft" aller Zeiten war, ist man nun wieder beim normalen Umfang von 250 Seiten angekommen. Der Preis ist übrigens trotzdem genauso hoch wie 2012: Mit 5,90 Euro kostet der "kicker"-Heft zur neuen Bundesliga-Saison am meisten. Allerdings wird den Lesern auch einiges geboten. Den meisten Platz widmet die Redaktion erwartungsgemäß dem Triple-Sieger aus München: Es gibt ein ausführliches Interview mit Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger sowie einen Artikel über "Münchens neuen Liebling" Pep Guardiola, der die schöne Überschrift "Pep? Si!" trägt und unterm Strich ein gelungener Lagebericht ist.

Ein Interview mit Guardiola gibt es zwar nicht, dafür aber mit BVB-Trainer Jürgen Klopp und Bundestrainer Jogi Löw. Doch beim "kicker" beschränkt man sich nicht nur auf Bayern und den BVB: Alle übrigen Bundesliga-Vereine erhalten zunächst eine Doppelseite mit einem ausführlichen Bericht über die aktuelle Situation - inklusive der bewährten Kurzinterviews mit den Trainern und einem kurzen Check. Danach wird jeder Verein in bewährter Weise auf weiteren vier Seiten vorgestellt: Es gibt das obligatorische Mannschaftsfotos, sowie zahlreiche Informationen zu Spielern, garniert mit Daten, Fakten, Superlativen und ein bisschen Historie. Ganz so, wie man es schon seit Jahren kennt.

Der 2. Liga räumen die Macher vom Olympia-Verlag schon nicht mehr ganz so viel Platz ein - hier bleiben pro Verein noch zwei Seiten inklusive des Mannschaftsfotos übrig. Auf eine kurze fachkundige Einschätzung wird aber auch hier nicht verzichtet. Ebenso wenig wie bei den Teams der 3. Liga, für die allerdings jeweils nur noch eine Seite zur Verfügung steht. Gelungen ist überdies auch die Doppelseite zu den Schiedsrichtern der drei Liga. Selbst deren Assistenten sind dort aufgeführt. Lobenswert: Das "kicker Sonderheft" erschien zwar als letztes, hat dadurch aber den Vorteil, dass auch späte Transfers noch berücksichtigt werden konnten."Wir wollen Ihnen nicht das schnellste Heft bieten, sondern das beste", schreibt Chefredakteur Jean-Julien Beer und hat damit wohl recht.

Extra: Wie immer liegt dem "kicker Sonderheft" die Stecktabelle der drei Ligen bei, die bei vielen Fußballfans nicht fehlen darf. Gelungen ist auch die 90-minütige DVD-Beilage mit Höhenpunkten aus 50 Jahren Bundesliga.

Fazit: 50 Jahre nach der ersten Ausgabe ist das "kicker Sonderheft" ein echter Klassiker - und noch wichtiger: Es liefert gewohnte Qualität. Mit all den Beilagen sowie den ausführlichen Infos selbst zu Mannschaften der dritten Liga bietet der "kicker" einen allumfassenden Überblick. Das rechtfertigt auch den etwas höheren Preis.

SportBild Sonderheft 2013© DWDL
"SportBild Sonderheft"
244 Seiten / 5,50 Euro

Bei der "SportBild" versucht man sich vom "kicker" erneut vor allem dadurch abzuheben, indem man den Schwerpunkt auf das Oberhaus legt. Gleich sechs Seiten räumt man jedem Bundesliga-Team im Heftinneren ein, wobei das Mannschaftsfoto bereits eine Doppelseite belegt. Auf den folgenden beiden Seiten werden alle Spieler und der Trainer vorgestellt - mit Foto und vielen Infos. Zudem hat man am Ende noch zwei Plätze zum Selbstausfüllen freigehalten, falls noch prominente Nachzügler zu den Mannschaften stoßen. Das ist auch nicht ganz verkehrt: So fehlt nämlich etwa der Bayern-Neuzugang Thiago. In diesem Fall profitiert der "kicker" von seiner etwas späteren Erscheinung.

Auf den Mannschafts-Seiten hat das "SportBild Sonderheft" dafür allerdings noch reichlich Platz für Tops, Flops, Expertenmeinungen und den Spielplan - insgesamt eine gelungene Übersicht. Was die Mannschaften der 2. Bundesliga angeht, steht die "SportBild" dem "kicker" in nichts nach: Auch hier gibt es Mannschaftsfotos und jeweils eine fundierte Einschätzung. Schwächer schneidet das Heft hingegen bei der 3. Liga ab: Mehr als eine halbe Seite ist hier pro Verein nicht mehr drin, ein Mannschaftsfoto sucht man vergeblich. Umso besser ist dafür der Einstieg ins Heft: Auf knapp 20 Seiten finden sich am Ende der Seite sämtliche Fußballer des Jahres von 1963 bis 2012.

Die ersten Seiten des Hefts werden darüber hinaus mit einem Interview mit Karl-Heinz Rummenigge gefüllt, zudem wird auch mit BVB-Trainer Jürgen Klopp gesprochen. Weitere Infos zum Vize-Meister bleiben an dieser Stelle übrigens kurioserweise aus, während alle anderen Vereine noch einen mindestens eine Seite umfassenden Artikel mit aktuellen Einschätzungen erhalten. Sehen lassen kann sich aber vor allem der umfangreiche Statisik-Teil in der Mitte des Hefts, der weit über das klassische Torjäger-Ranking hinausgeht. Hier erfährt man auf vielen Seiten, auf wessen Konto die meisten Ballkontakte, die besten Laufleistungen oder die höchste Fehlpass-Quote geht. Auch Statstiken aus 50 Jahren Bundesliga fehlen nicht.

Extra: Dem "SportBild"-Sonderheft liegt wie schon im vergangenen Jahr eine DVD mit den schönsten Toren der zurückliegenden Saison bei. Und auch das Spielplan-Poster ist wieder am Start.

Fazit: Statistik-Fans werden vom "SportBild"-Sonderheft ganz sicher in den siebten Himmel katapultiert, zudem ist die Vorstellung der Teams aus der 1. und 2. Liga gelungen. Wer sich auch für die 3. Liga interessiert, greift aber besser zum "kicker".

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