Seit 45 Jahren ist die "Maus" aus dem Fernsehen nun schon nicht mehr wegzudenken. Kaum ein Kind, das ihre Sendung nicht kennt – und auch die Erwachsenen schalten regelmäßig ein, wenn Armin Maiwald und seine Kollegen komplizierte Sachverhalte so erklären, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes jedes Kind versteht. Dass der WDR seiner kultigen Maus sogar eine eigene Samstagabendshow gab, war daher ganz sicher nicht die schlechteste Idee. Zehn Jahre ist das nun her. In der 25. Ausgabe, die an diesem Wochenende im Ersten ausgestrahlt wird, gibt es somit also gleich doppelten Grund zu feiern.

"Diese Sendung lebt von dem größten menschlichen Antrieb: kindlicher Neugier", sagt Eckart von Hirschhausen, der die Show seit nunmehr fast sieben Jahren als Nachfolger präsentiert. "Kinder fragen Erwachsene Löcher in den Bauch – und genau das macht Spaß beim Vorbereiten, Machen und Zuschauen. Kein Kind wird bloßgestellt, es gibt keine Werbeunterbrechung, man wird beim Gucken schlauer - das ist bestes öffentlich-rechtliches Fernsehen, für das ich seit sieben Jahren sehr gerne arbeite", so Hirschhausen.

Dass er die Show moderiert, ist jedoch keineswegs selbstverständlich. "Ich kam ja als Quereinsteiger ins Fernsehen", erzählt er mit Blick auf seine Rolle vor der Kamera. "Als Bühnenmensch liebte ich von Anfang an, dass bei einer Sendung mit Kindern nicht alles planbar ist, sondern viel Improvisation gefragt ist." Zur "Maus" kam Hirschhausen übrigens nicht zuletzt deshalb, weil sich Jörg Pilawa vor einigen Jahren zu einem kurzen Intermezzo beim ZDF hinreißen ließ und daher die Moderation von "Frag doch mal die Maus" abgab. In einer – reichlich überspitzten, aber durchaus amüsanten – Mockumentary zur Entstehung der "Maus"-Show hat Pilawa, inzwischen zurück bei der ARD, am Samstag in der Jubiläumsausgabe aber doch noch einmal einen Auftritt an alter Wirkungsstätte. Zudem tritt er am Samstagabend auch als Außenreporter im Einsatz.

Und auch wenn seit dem Start vor zehn Jahren immer wieder am Konzept geschraubt wurde, so bleibt "Frag doch mal im Maus" weiterhin eine der klassischsten Familienshows im deutschen Fernsehen. Das belegen übrigens auch die Quoten: Wenn die Show läuft, schalten nämlich nicht nur die ARD-Stammzuschauer ein. In fast allen Altersgruppen bringt es die Sendung auf zweistellige Marktanteile und bei den Kids war zuletzt im Frühjahr fast jeder Vierte dabei. Dass er früher mal mehr Kinder und weniger Alternativen gab, stört Eckart von Hirschhausen angesichts der nach wie vor überzeugenden Zuschauerzahlen herzlich wenig.

Mit viel Herzblut wollen WDR und die Produzenten von Ansager und Schnipselmann daher auch weiterhin recherchieren und herumspinnen. "Und die Zuschauer, die dafür eine Antenne haben, spüren das. Sogar die mit Kabel", scherzt der Moderator. Die Kinderfragen, die in der Sendung gestellt werden, reichen jedenfalls noch für mindestens zehn weitere Jahre, beschwichtigt Hirschhausen, der etwa die Frage, ob sich Geruch "wegriechen" lässt und ob drei Vierkornbrötchen gesünder sind als vier Dreikornbrötchen, zu seinen aktuellen Favoriten zählt. Da kann sogar Hirschhausen noch etwas lernen.

Auch mit Blick auf die Sendung selbst ist Hirschhausen nun um einige Erfahrungen reicher, wie er sagt: "Ich habe gelernt, wie eine Unterhaltungssendung Kinder ernst nehmen kann, und damit das Kind in uns allen lebendig hält nach dem Motto: Wir hören nicht auf zu spielen, weil wir älter werden. Wir werden alt, weil wir aufhören zu spielen."