Niek Jan Van Damme

Niek Jan Van Damme© Telekom

Dass Technik allein keine Kunden gewinnt, ist ein Trend, der sich bei Telekommunikations- und Netzanbietern in den USA und Großbritannien schon seit geraumer Zeit beobachten lässt. Auch die Deutsche Telekom will sich nicht alleine darauf ausruhen und hat unter der Führung von Deutschlandchef Niek Jan Van Damme ihr Engagement im Sportbereich in diesem Jahr noch einmal kräftig ausgebaut. Unter der Dachmarke Telekom Sport gibt's inzwischen Eishockey, Basketball und die 3. Fußball-Liga zu sehen. Zudem ist es gelungen, mit Sky eine für die eigenen Kunden attraktive Vereinbarung zu schließen, die nun auch noch die Konferenzen des Pay-TV-Senders umfasst.

Keine Frage: Van Damme hat ein ordentliches Tempo vorgelegt und die Branche in diesem Jahr zugleich damit überrascht, auch in den Serienbereich einsteigen zu wollen. Mit "Germanized" und Christoph Maria Herbst in der Hauptrolle wurde bereits ein erstes vielversprechendes Projekt in Aussicht gestellt. Ganz nebenbei brachte der Magenta-Riese auch noch ein neues VoD-Angebot an den Start. Mit dem Kauf des Emmy-Abräumers "The Handmaid's Tail" bewies die Telekom dann auch gleich ein glückliches Händchen. Dass die Telekom noch dazu mit Wolfgang Elsäßer einen erfahrenen TV.Manager für Entertain TV an Bord holte, lässt darauf schließen, dass für die Zukunft noch einiges aus Bonn zu erwarten ist.


Simon Amberger, Korbinian Dufter und Rafael Parente

Neuesuper© Neuesuper

Was die bildundtonfabrik für die Unterhaltung ist, ist die Neuesuper gewissermaßen für die Fiktion: Mit ungewöhnlichen Formaten versucht sich das junge Team der Münchner Produktionsfirma um die drei Geschäftsführer Simon Amberger, Korbinian Dufter und Rafael Parente. Und das ist 2017 durchaus gelungen: Da wäre zunächst einmal die BR-Serie "Hindafing" zu nennen, die einen tiefen Blick in die Seele der bayerischen Provinz warf und von den Machern bereits als bayerische Antwort auf "Fargo" bezeichnet wurde. Bei Kritikern kam die Serie bestens an und inzwischen ist es der kleinen Firma sogar gelungen, "Hindafing" bei Netflix unterzubringen.

Die nächsten Projekte stehen zudem bereits in den Startlöchern: So hat die Neuesuper mit ihrer Serie "Acht Tage" die Verantwortlichen von Sky so sehr überzeugt, dass für den Bezahlsender nun eine acht Episoden umfassende Geschichte gedreht wird. Jede von ihnen erzählt von einem der letzten Tage, due noch bleiben, ehe ein Asteroideneinschlag mitten in Europa weite Teile der Erde zu vernichten droht. Und dann ist da auch noch "Luden": Gemeinsam mit Beta Film produziert die Neuesuper eine Highend-Dramaserie über den Hamburger Kiez Ende der 70er Jahre. Ein Sender ist zwar noch nicht gefunden, doch das sollte für die Shootingstars der deutschen Fiction-Szene kein Problem darstellen.

Horst Lichter

Horst Lichter© ZDF/Ulrich Perrey
Er ist der unumschränkte Quoten-König am Nachmittag: Mit oft mehr als drei Millionen Zuschauern ist "Bares für Rares" mit Horst Lichter ein Quoten-Garant, das ohnehin schon starke Niveau des Vorjahres konnte 2017 noch einmal deutlich übertroffen werden. Der Erfolg von Lichters Trödel-Show beweist zugleich, dass die so oft zitierte Fragmentierung des TV-Marktes kein in Stein gemeißeltes Gesetz ist. Auch heute könnten Sendungen noch ein großes Publikum anziehen - sogar am Nachmittag. Bei ZDFneo ist Lichter zudem verlässlicher Quotenbringer am Vorabend - keine anderes auf dem "Bares für Rares"-Sendeplatz getestete Format konnte bislang nachhaltig überzeugen.

Und dann schaffte Horst Lichter in diesem Jahr mit "Bares für Rares" in diesem Jahr auch noch den erfolgreichen Sprung in die Primetime. Mehr als sechs Millionen Menschen sahen zum Auftakt zu, auch die Ausgaben zwei und drei holten sehr hohe Reichweite und kratzen an der 6-Millionen-Zuschauermarke. Daher ist es keine Überraschung, dass das ZDF darauf auch im kommenden Jahr nicht verzichten will. Ab 2018 soll es jährlich vier Primetime-Specials geben. Dass Lichter aber nicht nur "Bares für Rares" kann, will er an Weihnachten zeigen: Am 25. Dezember zeigt das ZDF eine Doku, in der Lichter mit Jenke von Wilmsdorff auf dem Motorrad durch Norwegen reist. Angekündigt ist die Doku als "Glücksbericht".