Die Eröffnung der NAB Show in Las Vegas oblag natürlich dem CEO der National Association of Broadcasters. Nach Gordon H. Smith war jedoch die Keynote von Ben Sherwood aus internationaler Perspektive ein spannenderer Beitrag. Wie bewertet er als Vertreter der großen US-Networks den Status Quo des klassischen Fernsehens, welches sich in den USA wie Deutschland mit rasant wachsenden On-Demand-Anbietern konfrontiert sieht.

„Wir alle sehen, was um uns herum passiert“, sagt Sherwood und adressiert das Thema. „Wir wissen, dass die TV-Reichweiten zurückgehen. Wir fühlen den Wettbewerb um uns herum. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich an etwas sehr wichtiges zu erinnern: Rundfunk ist weiterhin der einzige Weg in jeden einzelnen Haushalt in den Vereinigten Staaten. Absolut niemand sonst kann dies mit der Qualität unserer Angebote und unserer Bildqualität. Wir erreichen 120 Millionen Haushalte und alle 300 Millionen Amerikaner. Das ist unsere Superkraft. Das ist unser Wettbewerbsvorteil. Rundfunk ist eine Klasse für sich.“

Im Video: Zunächst die Begrüßung durch Gordon H. Smith, CEO der NAB. Danach: Ben Sherwood

Was hinten raus toll klingt, macht scheinbar fast vergessen, dass er nur wenige Sätze zuvor noch über die sinkenden TV-Reichweiten sprach. Stattdessen betonte Sherwood - basierend auf der Besonderheit des US-Fernsehmarktes mit seinen unzähligen kleinen Lokalsendern, die für ihr Rahmenprogramm den großen Networks angeschlossen sind - in seiner Rede, wie bedeutend die so entwickelte Nähe zum Publikum ist. Näher dran als die US-Networks sei niemand an den Zuschauerinnen und Zuschauern. „Keine App, kein Gerät wird je diese Beziehung zum Publikum ersetzen“, so Sherwood auf der Bühne der NAB Show. Nie war der Applaus lauter am ersten Messetag als bei dieser Aussage