Die Schweizer Medienmanagerin Nathalie Wappler hört als Direktorin beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) sowie als Geschäftsleitungsmitglied der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) auf - allerdings nicht sofort. Sie werde "per Ende April 2026 zurücktreten", teilte der öffentlich-rechtliche Sender am Mittwoch mit. Demnach wolle die 57-Jährige nach Abschluss der aktuellen Sparrunde eine neue berufliche Herausforderung antreten.

Bis zu ihrem Austritt aus der SRG werde sie die laufenden Spar- und Transformationsprojekte weiter vorantreiben, den politischen Prozess rund um die Halbierungsinitiative und die Umsetzung des neuen Organisationsmodells "mit vollem Engagement begleiten und eine optimale Übergabe an ihre Nachfolge sicherstellen", hieß es. Über die Nachfolge ist bislang noch nichts bekannt. 

Ihre Karriere bei SRG und SRF startete Nathalie Wappler vor mehr als 20 Jahren - zunächst als Redakteurin. 2011 übernahm sie schließlich die Abteilungsleitung Kultur bei SRF, ehe sie 2016 zeitweise nach Deutschland wechselte, um als Programmdirektorin für den MDR zu arbeiten. Schon 2019 erfolgte jedoch ihre Rückkehr in die Scjweiz - als SRF-Direktorin und anschließend als stellvertretende SRG-Generaldirektorin.

"Die Arbeit für unser öffentliches Medienhaus war für mich ein großes Privileg; ich habe mich leidenschaftlich gerne eingesetzt für einen starken medialen Service public von heute und morgen – und für ein attraktives Programm, das unser Publikum schätzt", sagte Wappler. "Mit dann 58 Jahren will ich beruflich noch einmal ein neues Kapitel aufschlagen."

SRG-Generaldirektorin Susanne Wille bedauerte den Entschluss und erklärte, Wappler habe den SRF "konsequent nach vorne gedacht und gebracht". Und weiter: "Sie hat SRF als Führungspersönlichkeit in Zeiten der Digitalisierung und des schnellen technologischen Wandels mit unternehmerischer Weitsicht strategisch neu aufgestellt." Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina bezeichnete Wapplers Weggang als großen Verlust. "Sie hat als Direktorin der größten Unternehmenseinheit in der Deutschschweiz entscheidende Veränderungen angestoßen, umgesetzt und dabei auch unpopuläre, aber notwendige Spar- und Reorganisationsentscheide getroffen", so Cina. "Nathalie Wappler ist stets vorausgegangen und hat Talente intensiv gefördert."