Geldscheine © Chobe / photocase.com
Schon seit vielen Jahren drängt die Produktionsbranche auf eine große Reform der Filmförderung. Lange war ein Steueranreizmodell geplant, zuletzt wurde ein solches aber vom neuen Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Wolfram Weimer, abgeräumt. Stattdessen kündigte Weimer eine Verdopplung der bestehenden Filmförderung an (DWDL.de berichtete). Der Haken dabei: Die deutliche Aufstockung der Mittel kommt erst, wenn eine Investitionsverpflichtung für Streamer eingeführt ist. 

Und diese Investitionsverpflichtung lässt weiter auf sich warten. Zuletzt kündigte Wolfram Weimer im DWDL.de-Interview überraschend an, dass möglicherweise doch auch eine Selbstverpflichtung reichen könnte. Aber auch davon ist noch nichts in Sicht. Eins jedenfalls ist klar: Sollte eine gesetzliche Regelung kommen, dürften noch viele Monate verstreichen, bis die Investitionsverpflichtung tatsächlich in Kraft ist - und damit die Filmförderung steigt. 

Wie die "FAZ" jetzt berichtet, müssen Produzentinnen und Produzenten wohl noch bis Mitte nächsten Jahres auf die versprochene Verdoppelung der Mittel warten. So soll sich das Kabinett irgendwann im kommenden Winter mit dem Gesetzentwurf befassen, zuvor ist noch eine Branchenanhörung geplant. Später kommt der Entwurf in den Bundestag und wird dort behandelt. Im Frühjahr 2026 sind die zweite und dritte Lesung sowie die Abstimmung im Parlament geplant. Danach muss auch noch der Bundesrat zustimmen.

Die "FAZ" beruft sich in ihrer Berichterstattung auf die aktuelle Vorhabenplanung des Beauftragten für Kultur und Medien der Bundesregierung. Es ist eigentlich ein Standardverfahren in der Gesetzgebung - aber genau das dürfte zu weiterem Unmut in der Branche führen. Vor allem die Produktionsfirmen warten nun schon seit Jahren auf eine echte Filmförderreform, die unter der Vorgängerregierung auch deshalb nicht zustande kam, weil das Ampel-Bündnis auseinanderbrach. Nun ist die Erhöhung der Filmförderung von 133 auf 250 Millionen Euro sehr konkret - der Weg bis zur tatsächlichen Umsetzung aber noch weit.