Als "kraftvolles Zeichen für die Zukunft des unabhängigen Journalismus" sieht die Funke-Mediengruppe die Verpflichtung von Melanie Amann. Amann ist derzeit noch stellvertretende Chefredakteurin beim "Spiegel". Nachdem es offenbar hinter den Kulissen einen Machtkampf gegeben hatte, wurde kürzlich ihr Abschied dort zum Ende des Jahres verkündet. Stattdessen heuert sie zum 1. Januar 2026 nun als Chefredakteurin Digital in der Funke-Zentralredaktion an, die sie dann gemeinsam mit Gründungschefredakteur Jörg Quoos führen wird. Zusätzlich wird sie auch die redaktionelle Strategie der Marke Funke verantworten.
Sie stehe damit "für den Aufbruch in eine neue Phase der Entwicklung" der Funke-Mediengruppe. Mit der Stärkung der bundespolitischen Berichterstattung der Funke-Medien und der Entwicklung neuer Formate "mit klarem politischem Schwerpunkt" soll sie "der Stimme von Funke in gesellschaftlichen Debatten noch mehr Gewicht verleihen".
"Journalismus lebt von Klarheit, Unabhängigkeit und Mut. All diese Eigenschaften verkörpert Melanie Amann. Sie hat beim Spiegel eindrucksvoll bewiesen, wie man journalistische Tiefe und digitale Innovationskraft verbindet. Wir sind überzeugt: Sie wird Funke journalistisch prägen, dem Haus in politischen Debatten eine starke Stimme geben und unsere publizistische Reichweite ausbauen", sagt Julia Becker, Aufsichtsratsvorsitzende der Funke Mediengruppe.
Funke-Geschäftsführer Christoph Rüth ergänzt: "Das Engagement von Melanie Amann ist ein starkes Signal für unseren Anspruch, Qualitätsjournalismus nicht nur zu bewahren, sondern ihn als Marke Funke für ein noch breiteres Publikum sichtbar zu machen. Gemeinsam mit Jörg Quoos wird Amann ein Team bilden, das Exzellenz, Weitblick und Führungskompetenz vereint." Melanie Amann selbst kommentiert: "Ich freue mich sehr auf meine neuen Aufgaben bei Funke und die Arbeit mit dieser nachrichtenstarken und dynamischen Redaktion. Mein Ziel ist es, die Marke Funke mit neuen journalistischen Formaten und Veranstaltungen zum Strahlen zu bringen."
Melanie Amann arbeitete bereits für die "Financial Times Deutschland", die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". 2013 wechselte sie schließlich zum "Spiegel" nach Berlin. Auf Basis ihrer Recherchen und Enthüllungen über die AfD veröffentlichte sie 2017 das Buch "Angst für Deutschland – Die Wahrheit über die AfD". Seit Februar 2019 leitete sie gemeinsam mit Sebastian Fischer, Martin Knobbe und Philipp Wittrock das Hauptstadtbüro des Magazins, 2021 wurde sie in Personalunion Mitglied der Chefredaktion unter Steffen Klusmann, 2023 ernannte sie Dirk Kurbjuweit zu seiner Stellvertreterin.