Die Übernahme von Paramount durch Skydance ist kaum besiegelt, da richtet der an Größe gewachsene Player offensichtlich bereits den Blick auf die nächsten Investition. Wie zuerst das "Wall Street Journal" berichtete, soll Paramount Skydance mit Unterstützung der schwerreichen Familie Ellison derzeit ein mehrheitlich in bar gehaltenes Gebot für einen Kauf von Warner Bros. Discovery vorbereiten.
Ein konkretes Angebot soll zwar noch nicht eingegangen sein, doch die Fantasie der Anleger beflügelte schon mal die Aktienkurse beider Unternehmen: So legten die Aktien von Warner Bros. Discovery um 28 Prozent zu - das größte Plus in der Firmengeschichte; aber auch Paramount Skydance beendete den Handelstag mit einem Zugewinn von rund 15 Prozent.

Paramount Skydance hat es nun aber offensichtlich auf beide Unternehmensteile abgesehen. Eine Fusion würde einen neuen Mediengiganten mit einem riesigen Portfolio an Sendern, einer Vielzahl von Sportrechten und zwei großen Filmstudios schaffen. Gleichwohl spielen sowohl Paramount Skydance als auch Warner Bros. Discovery im zukunftsträchtigen Streaming-Geschäft bislang nicht vorne mit - gemeinsam könnten sich HBO Max und Paramount+ jedoch durchaus dem Zuschaueranteil von Prime Video annähern. Dazu kommt, dass Paramount Skydance mit Pluto TV über einen werbefinanzierten Streamer verfügt, der perspektivisch auch im Wettbewerb mit YouTube oder potenziellen weiteren AVoD-Plattformen von strategischem Interesse sein könnte.
Bemerkenswert ist zugleich der politische Aspekt: Paramount-Chef David Ellisson ist Sohn des Oracle-Gründers Larry Ellison, der mit einem geschätzten Vermögen von rund 380 Milliarden US-Dollar zu den reichsten Menschen der Welt gehört und jüngst vorübergehend im Milliardärs-Ranking sogar vor Elon Musk rangierte. Larry Ellison gilt als Trump-Unterstützer - was perspektivisch für den zu Warner Bros. Discovery gehörenden Nachrichtensender CNN nichts Gutes verheißen könnte. Bekanntermaßen t soll der Trump-kritische Late-Night-Moderator Stephen Colbert, dessen Heimatsender CBS zu Paramount gehört, gerade erst auch deshalb seine Sendung verloren haben, weil sich der Konzern von dem Schritt die Zustimmung der US-Regierung für die Fusion von Paramount und Skydance erhoffte.
Kommt nun also schon die nächste Übernahme? Bisher haben sich weder Paramount Skydance noch Warner Bros. Discovery zu den möglichen Fusionsplänen geäußert. Klar ist jedoch: Ruhe wird auf dem Medienmarkt so schnell nicht einkehren.