Radio Bremen hat im Geschäftsjahr 2024 einen Überschuss in Höhe von 2,8 Millionen Euro erwirtschaftet und damit die Beitragsperiode ausgeglichen beendet. Der Rundfunkrat der öffentlich-rechtlichen Anstalt hat den entsprechenden Jahresabschluss auf Empfehlung des Verwaltungsrats jetzt einstimmig genehmigt. Die Gesamterträge von Radio Bremen lagen im vergangenen Jahr bei 120,6 Millionen Euro. 

"Das ist eine Punktlandung am Ende der Beitragsperiode 2021-2024 und Ausdruck umsichtigen Wirtschaftens", sagt Klaus Sondergeld, Vorsitzender des Rundfunkrats. "Grund für das positive Ergebnis sind die guten Werbeerträge, es ist vor allem aber Zeugnis der sehr disziplinierten Haushaltsführung", so Sondergeld weiter. 

Und doch steht Radio Bremen in diesem Jahr finanziell stark unter Druck. Grund dafür ist die Tatsache, dass der Rundfunkbeitrag nicht wie von der KEF empfohlen zum 1. Januar gestiegen ist. ARD und ZDF sind dagegen vor das Bundesverfassungsgericht gezogen, dort lässt man sich mit einer Entscheidung aber Zeit. Als die Nicht-Erhöhung feststand, wurden bei Radio Bremen Haushaltssperren verhängt, zudem verzichtete man auf einzelne Formate. Diese Maßnahmen hätten einen Puffer geschaffen, um die aktuelle Phase der Unterfinanzierung so überbrücken, so der Rundfunkratsvorsitzende. 

Der Rundfunkrat von Radio Bremen hofft nun auf ein "zügiges Urteil" des Bundesverfassungsgerichts. Die Intendantin der Anstalt, Yvette Gerner, erklärte am Donnerstag auf der Sitzung des Gremiums, dass Radio Bremen derzeit nicht auftragsgemäß finanziert sei. Man habe 2024 erfolgreich regionale Angebote realisiert und innovative Produkte zum Portfolio der ARD beigetragen. Gleichzeitig mahnte Gerner: "Kostensteigerungen und das Ausbleiben der Beitragserhöhung setzen den Sender stark unter Druck. Noch können wir die fehlenden Mittel mit kurzfristigen Maßnahmen kompensieren, es wird aber spürbare Kürzungen im Programm geben, sollte dieser Zustand anhalten."