Der Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen hat Kritik am aktuellen Verfahren zur Reform der Filmförderung geäußert. Der Grund: Weil die Filmförderung zunächst an eine Investitionsverpflichtung für Streamer gekoppelt werden soll, wird die - immerhin verdoppelte - Filmförderung wohl erst Mitte kommenden Jahres kommen. Zu spät, findet der Verband.
"Das ist ein echtes Drama", sagte VTFF-Geschäftsführer Achim Rohnke. "Die seit Jahren versprochene Verbesserung der Filmförderung rutscht erneut in die Warteschleife - mit fatalen Konsequenzen für den Produktionsstandort Deutschland." Schon heute seien die Folgen spürbar, indem Produktionen ins Ausland abwanderten und zahlreiche Unternehmen aus Technik- und Kreativgewerken vor der Insolvenz stünden. "Studios, VFX-Firmen, Rentalunternehmen, Postproduktionsfirmen und Kostümhäuser sind dringend auf förderfähige Produktionen angewiesen", so Rohnke. "Wenn die Gelder weiter blockiert bleiben, verlieren wir Fachkräfte und Wettbewerbsfähigkeit."
Zugleich verwies der VTFF darauf, dass gar nicht sichergestellt sei, ob eine Investitionsverpflichtung nach EU-Recht zwingend auch dem deutschen Film- und Serien-Produktionsmarkt zugutekomme. "Da zudem ein langwieriges Gesetzgebungsverfahren nötig ist, sind weitere Verzögerungen absehbar", heißt es.
Der Verband appelliert daher an die Politik, die Freigabe der Fördermittel von der Investitionsverpflichtung zu entkoppeln. "First things first - die im Haushaus festgeschriebenen 250 Millionen Euro müssen ab Januar 2026 ohne Vorbehalte bereitstehen", sagte der VTFF-Geschäftsführer. "Nur so steht im In- und Ausland Vertrauen in die Verlässlichkeit des Produktionsstandorts Deutschland." Rohnke forderte zugleich, Bundeskanzler Friedrich Merz sollte das Thema "zur Chefsache machen".