Ganz schwacher August

Keine Erholung in Sicht: TV-Werbemarkt tief im Minus

Nielsen © Nielsen

Diese Zahlen geben keinen Anlass zur Hoffnung: Das Werbemedium TV verzeichnete im August das zweithöchste Minus des Jahres. Vor allem RTL, RTLzwei und ProSieben litten unter der Werbeflaute. Und auch Out of Home drehte erstmals ins Minus.

von Timo Niemeier am 20.09.2025 - 09:01 Uhr

Nielsen © Nielsen
Die Branche wartet weiter auf eine Erholung des Werbemarktes, im August war es jedenfalls noch nicht so weit. Das legen die neuesten Zahlen nahe, die das Marktforschungsunternehmen Nielsen jetzt veröffentlicht hat. Demnach sanken die Brutto-Gesamtwerbespendings über alle Mediengattungen hinweg im achten Monat des Jahres um 6,8 Prozent auf 2,31 Milliarden Euro. 

Getrieben wurde das von der schlechten Performance der Mediengattung TV: Die heimischen Vermarkter erreichten demnach Brutto-Werbeeinnahmen in Höhe von 1,02 Milliarden Euro, das waren 9,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Neben ARD und ZDF, die wegen der fehlenden Sport-Großveranstaltungen in diesem August logischerweise mit einem großen Minus leben mussten, hat es auch andere Sender stark getroffen. 

Bei RTL und ProSieben etwa gingen die Brutto-Werbeeinnahmen im August um 13,2 und 18,2 Prozent zurück. Bei RTLzwei betrug das Minus ebenfalls sehr deutliche 15,6 Prozent. Bei Warner Bros. Discovery (WBD) kann man angesichts dessen schon fast zufrieden sein, hier lag das Minus mit 4,3 Prozent in einem überschaubaren Rahmen. Ab November arbeiten El Cartel (RTLzwei) und WBD in der Vermarktung zusammen (DWDL.de berichtete). Bei der Ad Alliance lag das Minus im August über alle Sender hinweg bei 6,2 Prozent, bei Seven.One Media waren es 11,6 Prozent. 

Aber auch andere Mediengattungen gerieten im August unter Druck, allen voran der ganze Bereich Out of Home, der sich der Werbekrise in diesem Jahr bislang noch ziemlich gut entziehen konnte. In den Brutto-Rankings von Nielsen kam Out of Home in diesem Jahr sogar auf ziemlich stattliche Wachstumswerte, im August stand mit 12,0 Prozent nun aber erstmals ein Minus. Auch die Zeitungen (-5,7 Prozent) und das Radio (-0,6 Prozent) verzeichneten weniger Brutto-Werbeeinnahmen als vor einem Jahr. 

Wie immer gilt es bei den Nielsen-Zahlen zu berücksichtigen, dass hier die Listenpreise zugrunde gelegt werden und Rabatte, Eigenanzeigen und Tauschgeschäfte nicht berücksichtigt sind. Die tatsächlichen Einnahmen etwa der TV-Sender sind teils deutlich geringer. Dennoch sind die Nielsen-Zahlen ein Indikator für die grundsätzliche Entwicklung des Marktes. 

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