Die Spiegel-Gruppe plant eine umfassende Neuaufstellung ihres Bewegtbild-Geschäftsbereichs. Wie das Unternehmen gegenüber DWDL.de bestätigte, soll die Spiegel TV GmbH im Zuge dessen in Spiegel TV Studios GmbH umbenannt werden. Parallel dazu entsteht rund um das "Spiegel TV Magazin" eine eigene Gesellschaft innerhalb der Gruppe. Die Geschäftsführung von Spiegel TV Studios übernimmt weiterhin Kay Siering. Thomas Hass, Vorsitzender der Geschäftsführung der Spiegel-Gruppe, wird zweiter Geschäftsführer.

Erklärtes Ziel ist es, mit Spiegel TV Studios Formate in den Fokus zu rücken, die vor allem junge Zielgruppen ansprechen - und solche, die als Auftragsproduktionen für verschiedene Sender nicht unter dem "Spiegel"-Branding entstehen, darunter der "Sat.1-Check", "Arte Re" und "Hartes Deutschland" für RTLzwei sowie "Terra X", "Terra X History" und "plan b" für das ZDF. Auch weiterhin solle zudem "große historische Stoffe" wie jüngst "Stammheim - Zeit des Terrors" (ARD) bei Spiegel TV Studios entstehen.

Zur ausgegeben Wachstumsstrategie soll außerdem die Ausweitung des Digital- und Channel-Geschäfts gehören - basierend auf dem bestehenden Programmvolumen aus über 35 Jahren Spiegel TV. Geplant sind etwa eigene YouTube-Channels sowie Partnersender. Die Neuaufstellung ist daher auch vor dem Hintergrund der gravierenden Umwälzungen in der TV-Branche zu sehen, mit denen etwa veränderte Nutzungssituationen und eine neue Verteilung der Werbebudgets einhergehen.

"Wir sind überzeugt, dass uns die neue Konstellation die Freiheit gibt, um uns im sich wandelnden Bewegtbild-Markt noch besser als attraktiver Produzent zu platzieren", sagt Kay Siering. "Den Ansprüchen an Seriosität und Qualität der Spiegel-Gruppe bleiben wir selbstverständlich verbunden. Wir können diese nun aber noch breiter für Produkte einsetzen, die nichts mit der Marke Spiegel zu tun haben. Mit unserer agilen Mannschaft werden wir hervorragende Produktionen für unsere Auftraggeber herstellen und so in der Ko- und Auftragsproduktion profitabel wachsen."

Thomas Hass erklärt: "Für die Bewegtbildeinheiten eröffnen sich durch die Trennung der Ko- und Auftragsproduktion vom redaktionell ausgerichteten SPIEGEL TV Magazin neue Chancen. Denn beide Bereiche können ihre Stärken so noch gezielter im Markt und für unser Haus einsetzen. Ich freue mich darauf, diesen Prozess eng zu begleiten." Nach Angaben der Gruppe soll die Redaktion des "Spiegel TV Magazins" auch in der neuen Gesellschaft "wirtschaftlich und redaktionell unabhängig" sein und zudem auch die Bewegtbild-Inhalte für den "Spiegel" produzieren.

Die Belegschaft ist nach DWDL.de-Informationen am Vormittag über die Pläne informiert worden, die in den kommenden Monaten umgesetzt werden sollen. Entlassungen werden, so heißt es aus Hamburg, mit der Neuaufstellung übrigens nicht einhergehen.