Erklärtes Ziel von MFE-Chef Pier Silvio Berlusconi ist der Aufbau eines pan-europäischen TV-Konzerns - und mit der Übernahme der Mehrheit an ProSiebenSat.1 ist er da schon einen bedeutenden Schritt voran gekommen. Neben dem Stammland Italien und Spanien ist der deutschsprachige Raum nun der dritte Markt, in dem MediaForEurope groß vertreten ist. Doch dabei soll es offenbar nicht bleiben. Übers Wochenende wurde bekannt, dass man als nächstes über einen Einstieg in Portugal verhandelt.
Konkret geht es um die Grupo Impresa, die mit SIC unter anderem einen der großen Privatsender des Landes betreibt, insgesamt umfasst das Portfolio acht Sender und einen Streamingdienst. Daneben gehören aber auch diverse weitere Print- und Online-Medien zum Portfolio. Während MFE die ProSiebenSat.1-Aktien am freien Markt kaufen musste, gibt es im Falle der Grupo Impresa einen Mehrheitsaktionär: Die Holding Balseger des Medienunternehmers Francisco Pinto Balsemão.
Diese ließ am Wochenende über Impresa bestätigen, dass man derzeit exklusive Gespräche mit MFE über den Erwerbe einer "bedeutenden Beteiligung" führe, wobei es möglich sei, dass MFE die Kontrollmehrheit über die Grupo Impresa erlange. Eine bindende Vereinbarung gebe es bislang aber nicht, ob es also tatsächlich zu einem Abschluss kommt, bleibt abzuwarten.
Auch die Grupo Impresa hatte zuletzt wie viele Medienunternehmen mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Aufgrund von Wertberichtigungen musste man für 2024 einen erheblichen Verlust in Höhe von über 66 Millionen Euro ausweisen - und auch ohne diese Sondereffekte gab es ein kleines Minus. Der Jahres-Umsatz belief sich auf 182,3 Millionen Euro, wovon mit 157,5 Millionen Euro der Großteil auf den TV-Bereich entfiel.
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