Nachdem die ARD/ZDF-Medienstudie im vergangenen Jahr noch einen deutlichen Rückgang der Mediennutzungsdauer von 28 Minuten im Vergleich zum Vorjahr ergeben hatte, blieb sie in diesem Jahr auf diesem Niveau mit rund sechseinhalb Stunden in etwa konstant. 196 Minuten pro Tag werden im Schnitt mit Video-Inhalten verbracht, 157 Minuten mit Audio-Inhalten, 55 Minuten mit Text und 30 Minuten mit sozialen Netzwerken. Die Nutzung von Video - und vor allem des linearen Fernsehens - steigt dabei stark, je älter die betrachtete Zielgruppe ist. Bei den Über-70-Jährigen sind es satte 269 Minuten täglich, bei den 14- bis 29-Jährigen "nur" 160 Minuten. In dieser jungen Altersgruppe liegt Audio mit 152 Minuten fast gleichauf.

Bei der Nutzung sowohl von Video- als auch von Audio-Content zeigt sich erwartungsgemäß weiterhin ein anhaltender Trend weg von den linearen Angeboten - aber die Veränderungen gehen vergleichsweise gemächlich voran. Der Studie zufolge entfällt mit 55 Prozent noch immer der größere Teil der Video-Nutzung aufs lineare Fernsehen, das sind aber drei Prozentpunkte weniger als im Jahr zuvor. Interessant: In den Altersgruppen 14-29 (12 zu 88 Prozent) und 30-49 (35 zu 65 Prozent) ist der non-lineare Anteil zwar am höchsten, wuchs aber nicht mehr.

Bei den 50- bis 69-Jährigen wuchs der Anteil der non-linearen Nutzung hingegen um 7 Prozentpunkte auf 33 Prozent. Bei den Über-70-Jährigen ist das lineare Fernsehen mit 89 Prozent Nutzung zwar weiterhin klar dominierend, es war aber ein Rückgang um vier Prozentpunkte. Im Audio-Bereich ist das klassische Radio noch etwas stärker aufgestellt, auch hier stieg der non-lineare Anteil der Nutzung aber um drei Prozentpunkte auf nun 68 Prozent an.

ARD/ZDF-Medienstudie 2025 © ARD/ZDF

Video-Streaming: YouTube dominiert, Netflix bei SVoD-Nutzung vorn  

Die Studie erhebt auch Daten zur Nutzung der einzelnen Streaming-Angebote. 61 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung gibt sowohl für die ARD- als auch die ZDF-Mediathek an, sie mindestens ab und an zu nutzen. Das ist ein massiver Zuwachs um acht bzw. neun Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings sind hier auch all jene eingerechnet, die als Häufigkeit "seltener als monatlich" angegeben haben. Prime Video liegt hier bei 53 und Netflix bei 50 Prozent. Aussagekräftiger ist also eigentlich die regelmäßige Nutzung. Hier ergibt sich ein anderes Ranking.

Netflix wird demnach von 35 Prozent mindestens wöchentlich genutzt, dahinter folgt Prime Video mit 27 Prozent vor dem ZDF-Streaming-Portal und der ARD-Mediathek mit jeweils 24 Prozent. Während Netflix allerdings auf dem Vorjahreswert stagniert, legte Prime Video um zwei Prozentpunkte, das ZDF um drei Prozentpunkte, die ARD um immerhin einen Prozentpunkt zu. Auf den weiteren Plätzen folgen Disney+ mit 15 Prozent mindestens wöchentlicher Nutzung (-1), Sky/Wow kommt (ebenso wie Magenta TV) auf zwölf Prozent (+2), RTL+ auf zehn Prozent (+1), Joyn und DAZN auf acht Prozent (jeweils +2). Paramount+ stagniert bei vier Prozent. Noch über allen thront aber YouTube, das vom Angebot freilich nicht ganz vergleichbar ist. 46 Prozent geben an, YouTube mindestens wöchentlich zu nutzen, das ist ein weiterer Zuwachs um vier Prozentpunkte.

ARD/ZDF-Medienstudie 2025 © ARD/ZDF

In der jungen Altersgruppe 14-29 geben sogar 64,4 Prozent an, Netflix mindestens wöchentlich zu nutzen, hier ist der Vorsprung vor Prime Video, das auf 38,3 Prozent kommt, noch ungleich größer. Und auch Disney+ kommt hier mit 29,6 Prozent auf einen weit überdurchschnittlichen Wert, während ZDF (18,5 Prozent) und ZDF (19,2 Prozent) deutlich dahinter liegen. RTL+ verzeichnet hier 16,9 Prozent regelmäßige Nutzung. Bei den Über-50-Jährigen führt hingegen das ZDF mit 26,4 Prozent vor der ARD mit 26,2 Prozent. Prime Video liegt mit 16,3 Prozent hier noch vor Netflix, bei dem 15,7 Prozent eine regelmäßige Nutzung angeben.

Audio-Nutzung: Radio bleibt vorn, Podcasts im Aufwind

Auch im Audio-Bereich verliert das klassische lineare Radio zwar Nutzungsanteile, mit 68 Prozent macht es aber weiterhin den weitaus größten Teil aus. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Rückgang um drei Prozentpunkte. Dafür entfällt nun 21 Prozent der Nutzung auf Musik über Streamingdienste/Youtube (+2) und acht Prozent auf Podcasts (+2). Während das Radio bei den über-30-Jährigen klar vorn liegt, liegt der Anteil des Musik-Streamings bei den 14- bis 29-Jährigen bei 51 Prozent.

Unter den einzelnen Angeboten ist und bleibt Spotify der Platzhirsch. 42 Prozent geben an, den Dienst mindestens ab und an zu nutzen, 33 Prozent mindestens wöchentlich. Amazon Music liegt mit 23 Prozent Gesamtnutzung und elf Prozent regelmäßiger Nutzung schon weit abgeschlagen. Apple Music kommt auf sieben Prozent regelmäßige Nutzung, RTL+ auf vier Prozent im Audio-Bereich, Deezer auf drei Prozent.

Eine deutlich steigende Nutzung verzeichnen Podcasts. 24,7 Prozent geben nun eine regelmäßige Nutzung (mindestens wöchentlich) an, ein sehr deutliches Plus von 4,2 Prozentpunkten. Das Medium spricht nach wie vor vor allem die Jüngeren an, bei den 14- bis 29-Jährigen liegt der Anteil der regelmäßigen Nutzerinnen und Nutzer bei 42,3 Prozent. Doch das größte Wachstum wird bei den Älteren verzeichnet. Bei den 30- bis 49-Jährigen ging's um 7,6 Prozentpunkte auf 35,6 Prozent nach oben, selbst bei den Über-50-Jährigen sind es immerhin inzwischen 11,8 Prozent, die eine mindestens wöchentliche Nutzung angeben, ein Zuwachs von 2,9 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.

Social Media: Instagram vorn, Facebook verliert an Boden

Noch ein Blick auf die Social-Media-Plattformen. Platzhirsch ist da weiterhin Instagram, das obendrein auch noch das stärkste Wachstum verzeichnet. 39,7 Prozent geben hier insgesamt eine mindestens wöchentliche Nutzung an, das sind 2,3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Dahinter folgt Facebook mit 30,9 Prozent - das mit einem Minus von 2,5 Prozentpunkten aber klar auf dem absteigenden Ast ist. Auch in der Altersgruppe 30-49 hat Instagram Facebook nun überholt.

Für TikTok gibt 19,6 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung über 14 eine regelmäßige Nutzung an. Das Netzwerk verzeichnet dieser Studie zufolge Wachstum, aber nicht so stark wie Instagram (+1,2 Prozentpunkte). In der jungen Altersgruppe 14-29 ging die regelmäßige Nutzung sogar von 51,7 auf 49,7 Prozent zurück. Instagram verliert hier noch stärker an Boden, liegt mit 76,7 Prozent (-5,7) aber klar vorn. Snapchat nutzen in dieser Altersgruppe übrigens 53,2 Prozent regelmäßig. Bei keinem anderen Netzwerk ist das Altersgefälle so krass: Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es nur 8,7 Prozent.

Die übrigen Netzwerke sind deutlich kleiner: X wird demnach noch von 7,6 Prozent regelmäßig genutzt, was sogar ein leichter Zugewinn im Vergleich zum Vorjahr ist, der vor allem auf die Über-50-Jährigen zurückgeht. Die Konkurrenten Threads (4,9 Prozent) und Bluesky (2,7 Prozent) verzeichnen  ebenfalls leichte Zuwächse, bleiben aber dahinter. Mastodon stagniert bei 2,3 Prozent. LinkedIn liegt bei 8,0 Prozent regelmäßigen Nutzerinnen und Nutzern.