36 Prozent seines Abendprogramms zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht bestritt Vox im Oktober mit Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren, das war im Vergleich zum Oktober des vergangenen Jahres ein Rückgang um 19 Prozentpunkte, wie unser monatlich erhobener Frische-Index zeigt. Dass man bei RTL Deutschland angesichts des nach wie vor schwächelnden Werbemarktes auf der Ausgabenbremse steht, zeigt sich im Programm also deutlich.

Zwischenzeitlich hatte man Mitte Oktober fünf Abende in einer Woche allein mit Wiederholungen bestritten, wofür auch die kurzfristige Verschiebung der Erstausstrahlungen von "Asternweg - 10 Jahre danach" mitverantwortlich war. Interessant ist, dass Vox in diesem Herbst mit Blick auf die Marktanteile trotzdem ziemlich gut dasteht, obwohl man im Frische-Ranking noch hinter Kabel Eins und knapp vor RTLzwei auf dem vorletzten Platz rangiert.

Apropos Kabel Eins: Dass derzeit auch freitags aufgrund der True-Crime-Schiene Eigenproduktionen in Erstausstrahlung laufen und zudem donnerstags auch bis in den späteren Abend frisches Programm läuft, sorgt für einen für Kabel-Eins-Verhältnisse ungewöhnlich hohen Frische-Anteil von 37 Prozent - 14 Prozentpunkte mehr als im Oktober letzten Jahres. ProSieben und Sat.1 stehen mit 71 und 67 Prozent ebenfalls bei recht hohen Werten. Bei Sat.1 machen sich hier unter anderem die beiden Wochen "Promi Big Brother" bemerkbar. Ganz vorne rangiert im Frische-Ranking aber das übliche Trio: ZDF, RTL und Das Erste, mit 92 bis 93 Prozent Frische-Anteil liegen die drei Sender quasi gleichauf. 

    FIX-Punkte
Oktober 2025
Vergleich zum
Vormonat
Vergleich zum
Oktober 2024
Jahresschnitt '25
(vs 01-10/24)
ZDF 93 von 100 +9 +3 83
(+0)
RTL 93 von 100 +7 -2 83
(+0)
Das Erste 92 von 100 +8 +6 79
(-3)
Sat.1 71 von 100 +22 -8 62
(+7)
ProSieben 67 von 100 +17 +0 49
(-4)
kabel eins 37 von 100 +5 +14 25
(+2)
VOX 36 von 100 -7 -19 36
(-6)
RTLzwei 32 von 100 -5 -6 35
(+3)

Frische-Index-Verlauf bis Oktober 2025

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Quelle: DWDL.de-Recherche
dwdl.de/zahlenzentrale

Wie wir die Daten erheben und was sie aussagen

Wir werten Monat für Monat das Programm der acht großen Vollprogramme zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht aus und ermitteln den Anteil an "frischem Programm", wozu wir Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren rechnen. Sendungen, die vorab gestreamt werden konnten, gelten hier ebenfalls als "frisches Programm". Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird.

Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung.