Der MDR will bekanntlich seine Programmdirektionen in Halle und Leipzig zusammenlegen. Eigentlich wollte Intendant Ralf Ludwig, dass Jana Brandt die Leitung dieser dann deutlich vergrößerten Einheit übernimmt - doch Ludwig erhielt vom Rundfunkrat nicht die notwendige Mehrheit für den Personalvorschlag (DWDL.de berichtete). Im Sommer wurde die Stelle schließlich ausgeschrieben - doch Jana Brandt wird sich nicht mehr um den Posten bemühen

Bislang war unklar, wann das Auswahlverfahren beendet sein würde und es eine Entscheidung in der Frage gibt, wer die Programmdirektion Halle/Leipzig führen wird. Die Zeit drängt ein wenig, weil Jana Brandt nur noch bis Mitte Januar Chefin in Halle ist. Die kommissarische Leitung in Leipzig hatte sie zuletzt schon an Torsten Peuker abgegeben

Bei der jüngsten Sitzung des MDR-Rundfunkrats hat Intendant Ralf Ludwig über den aktuellen Stand im laufenden Auswahlverfahren informiert - und angekündigt, dass man zum 1. Januar 2026 noch keine Entscheidung getroffen haben wird. "Der aktuelle Zeitplan strebt eine Besetzung zu März/April 2026 an", bestätigt der MDR auf Anfrage des Medienmagazins DWDL.de - dann wird aber Jana Brandt schon gar nicht mehr in Halle im Amt sein. 

Deshalb muss der MDR auch in dieser Programmdirektion zunächst noch einmal eine kommissarische Leitung berufen. Der Sender bestätigt auch das auf Anfrage. Für einige wenige Monate werden dann beide Programmdirektionen nur interimistisch geführt. Zum aktuellen Stand des Auswahlverfahrens will sich der MDR nicht äußern. Anfang Dezember kommt der Rundfunkrat des MDR ein letztes Mal in diesem Jahr zusammen - gut möglich, dass es dann schon weitere Infos zum Fahrplan in Sachen Wahl des oder der neuen Direktors bzw. Direktorin gibt. 

"Tatort"-Produktion könnte sich verzögern

Auf der jüngsten Sitzung des Rundfunkrats hat Ralf Ludwig auch über Auswirkungen gesprochen, die die Nicht-Erhöhung des Rundfunkbeitrags nach sieht zieht. Zuletzt hatte ja das Bundesverfassungsgericht entschieden, erst im kommenden Jahr über die Verfassungsbeschwerde von ARD und ZDF zu entscheiden. Und das hat 2026 wohl auch Auswirkungen auf das Programm. 

Nach DWDL.de-Informationen hat Ralf Ludwig den Mitgliedern des Gremiums unter anderem in Aussicht gestellt, dass ein für das kommende Jahr geplanter "Tatort" erst 2027 produziert werden könne. Auf Anfrage beim Sender heißt es dazu, dass man wegen der aktuellen Situation im Rahmen der Wirtschaftsplanung 2026 vorsorglich 10 Millionen Euro der veranschlagten Mittel habe sperren müssen. "Dies hat unvermeidbar auch programmliche Auswirkungen, weil sich programmliche Vorhaben entweder verschieben oder zum Teil ganz entfallen müssen, wenn mit keiner zeitnahen Entscheidung zu rechnen ist." Dies könne auch dazu führen, dass die geplante "Tatort"-Produktion auf 2027 verschoben werden müsse. Diese Überlegungen seien aktuell aber noch "im Fluss".