Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) war wie geplant beim Sport-Streamingdienst Dyn einsteigen, der vom ehemaligen DFL-Geschäftsführer Christian Seifert zusammen mit Axel Springer gegründet wurde. Das Bundeskartellamt hat jetzt das Vorhaben der DFL freigegeben, rund 6,5 Prozent an Dyn Media zu erwerben.
Bereits im Sommer war bekanntgeworden, dass neben der DFL auch die Schwarz-Gruppe bei Dyn einsteigen soll, die unter anderem hinter den beiden Handelsriesen Lidl und Kaufland steht. Sie hält fortan sogar 42,5 Prozent und damit genauso viel wie Axel Springer, das bisher die Mehrheit hielt (DWDL.de berichtete). Für den Einstieg der Schwarz-Gruppe hatte die Europäische Kommission bereits grünes Licht gegeben. Drittgrößter Gesellschafter ist fortan Christian Seifert mit immerhin noch rund neun Prozent.
Mögliche Auswirkungen auf die kartellrechtliche Prüfung der Zentralvermarktung der Bundesliga-Rechte waren indes nicht Gegenstand der kartellrechtlichen Prüfung. "Durch die Beteiligung entsteht keine wettbewerblich bedenkliche Marktposition des einen oder des anderen Unternehmens", sagte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt. "Der Zugriff auf den technischen Dienstleister Dyn verstärkt auch nicht die starke Position der DFL bei der Vergabe der Fußball-Medienrechte."
Und doch ist der DFL-Einstieg bei Dyn freilich auch deshalb spannend, weil die Liga damit fortan an einer Plattform beteiligt ist, die perspektivisch zumindest in der Theorie auch eine Alternative zu den bisherigen TV- und Streamingpartnern der Bundesliga darstellen könnte - auch wenn sich Dyn bislang auf Sportarten abseits des Fußballs konzentriert. Vor diesem Hintergrund sind dann auch die Aussagen von DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel zu sehen. "Die weltweiten Medienmärkte verändern sich genauso wie das Nutzungsverhalten. Die Steigerung der Erlöse bei der nationalen Medienrechte-Ausschreibung sichert eine gute wirtschaftliche Perspektive für die nächsten Jahre. Zusätzlich zu verlässlichen Medienpartnerschaften gehört es zugleich zur unternehmerischen Strategie und Verantwortung der DFL, auch neue Vermarktungsoptionen für die Bundesliga und 2. Bundesliga zu prüfen", sagte Merkel im Sommer.
Durch die Beteiligung an Dyn Media verfüge die DFL nun als Gesellschafter "über direkten Zugang zu einem Unternehmen, von dessen Expertise und moderner technischer Lösung insbesondere für die Erstellung und Distribution von Medienprodukten wir überzeugt sind", so der DFL-Geschäftsführer weiter.
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