Trauer um Judith Langhans: Die stellvertretende Show-Chefin der Kölner Produktionsfirma i&u Studios ist im Alter von nur 59 Jahren gestorben. Langhans gilt als eine der Erfinderinnen der "Ultimativen Chartshow", die im Jahr 2003 mit Moderator Oliver Geissen erstmals mit großem Erfolg im Programm von RTL ausgestrahlt wurde.
Frank Ehrlacher, der von Beginn an als "Chart-Experte" in der Show zu sehen war, erinnerte auf Facebook an seine langjährige Weggefährtin. "Ohne Judith Langhans hätte es die Chart Show wahrscheinlich so nie gegeben - zumindest nicht so lange", schrieb Ehrlacher in dem Facebook-Eintrag. "Sie wird mir fehlen - nicht zuerst für die Sendung, sondern als Mensch, Ansprechpartnerin und Freundin, mit der man über Gott und die Welt und die Branche philosophieren und diskutieren konnte. Immer mit einem Lächeln, aber auch ihrer zielstrebigen Gelassenheit und einem ihrer Lieblingssätze 'We'll cross the bridge, when we come to it'."
Eigentlich war die "Ultimative Chart Show" als einmaliges Event geplant - wegen des großen Erfolgs wurden bis heute jedoch 173 Ausgaben gesendet. Anlässlich der 100. Folge hatte DWDL.de im Jahr 2011 mit Judith Langhans über den RTL-Dauerbrenner gesprochen. "RTL hat uns damals einen Entwicklungsauftrag gegeben", erinnerte sie sich damals. "Es sollte eine Musikshow mit Gästen, Acts und Filmen sein. Auch die Idee, dass etwas runtergezählt wird, sollten wir als i&u TV umsetzen. 'Die ultimative Chartshow' ist also tatsächlich eine Neuerfindung, kein Lizenzprodukt."
Sehr schnell sei klar gewesen, dass die Show aus einem lange Countdown bestehen würde - mit einer entsprechenden Länge. "Manche Titel muss man einfach ein bisschen ausspielen, sonst nimmt man sie kaum wahr." Der Lohn folgte im Form einer starken Quote: Die erste Ausgabe hatte schließlich "fast acht Millionen Zuschauer und das an einem normalen Mittwoch", so Langhans. "Dass eine Sendung ein überragender Erfolg war merkt man auch daran, dass der Programmdirektor am nächsten Morgen schon vor neun Uhr auf dem Handy anruft. Danach haben wir halt noch eine Ausgabe gemacht, und dann noch eine. Dann nahm die Erfolgsgeschichte ihren Lauf."
Auch über 20 Jahre nach dem Start schaffte es die "Chart Show" noch immer sporadisch ins Programm - bis heute läuft die Sendung traditionell auch an Silvester. Dabei lag das eigentlich gar nicht in der DNA des Formats. "Wie der Name 'ultimativ' sagt, kann es die Sendung eigentlich nur einmal geben", sagte Langhans im Jahr 2011. "Die Kunst liegt darin, jede Sendung, jedes Thema neu und frisch zu präsentieren." Dass der Erfolg überhaupt so lange anhielt, ist nicht zuletzt Judith Langhans zu verdanken.
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