Der Walt Disney-Konzern hat im abgelaufenen Quartal einen Umsatz von 22,5 Milliarden US-Dollar erzielt - nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr. Das operative Ergebnis sank allerdings um fünf Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar. Der Blick ins Detail zeigt: Es gibt klare Gewinner und Verlierer. Während das klassische Fernsehgeschäft weiter strauchelt, wächst das Streaming-Segment.

Konkret legte die Zahl der Disney+-Abos um 3,8 Millionen zu und liegt nun bei 132 Millionen. Gemeinsam mit Hulu summiert sich die Zahl der zahlenden Kundinnen und Kunden inzwischen sogar auf 196 Millionen - ein Zuwachs von 12,4 Millionen gegenüber dem Vorquartal. Damit übertraf Disney die Erwartungen der Wall Street deutlich. Der Umsatz im Direct-to-Consumer-Geschäft stieg um acht Prozent auf 6,2 Milliarden Dollar. Noch stärker kletterte der operative Gewinn: Hier ging es um 39 Prozent auf 352 Millionen Dollar nach oben.

Erstaunlich: Trotz kurzfristiger Unruhe - allen voran durch die zwischenzeitliche Suspendierung von Talkshow-Host Jimmy Kimmel, aber auch durch angekündigte Preiserhöhungen - blieb die Kundenzahl stabil. Dass mögliche Kündigungen zeitversetzt auftreten könnten, spielt Disney in die Karten: Ab dem nächsten Quartalsbericht will der Konzern ohnehin keine genauen Streaming-Zahlen mehr veröffentlichen.

Etwas schwieriger läuft es im Sportgeschäft rund um ESPN. Zwar stieg der Umsatz leicht auf 4 Milliarden Dollar, doch das operative Ergebnis sank um zwei Prozent auf 911 Millionen. Der Grund: Das sogenannte "Cord-Cutting", also die Abwanderung der Zuschauer:innen vom Kabel-TV, bleibt eine offene Wunde. Besonders hart traf es dagegen die klassische TV-Sparte. Deren Umsatz sackte um 16 Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar ab, das operative Ergebnis verlor gar 21 Prozent auf 391 Millionen. Auch im Zusammenspiel mit Studios und Streaming verzeichnet die gesamte Entertainment-Sparte einen Rückgang: Minus sechs Prozent Umsatz, minus 35 Prozent beim operativen Ergebnis. Anders ausgedrückt: Das alte Geschäft blutet und das neue muss schnell genug wachsen, um die Lücke zu schließen.

Disneys Erlebnis-Sparte - also Freizeitparks, Kreuzfahrten und Resorts - bleibt derweil ein kräftiger Umsatzmotor. Sie wuchs um sechs Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar, das operative Ergebnis legte um 13 Prozent auf 1,9 Milliarden zu.

"Dies war ein weiteres Jahr großer Fortschritte, in dem wir das Unternehmen durch die Nutzung des Werts unserer kreativen und Marken-Assets gestärkt und weiterhin bedeutende Fortschritte in unseren Direktgeschäften mit Verbrauchern erzielt haben", erklärte CEO Bob Iger. "Ich bin sehr zufrieden mit unseren zahlreichen Erfolgen in diesem Geschäftsjahr, die Disney für die Zukunft gut positionieren." Für das Geschäftsjahr 2026 zeigt sich Disney entsprechend zuversichtlich. Der Konzern rechnet mit einem zweistelligen Wachstum beim operativen Ergebnis im Entertainment-Segment. Das Streaminggeschäft soll bis dahin eine Marge von zehn Prozent erreichen. Als Zeichen des Vertrauens in die eigene Stärke erhöht Disney zugleich die jährliche Dividende von 1,00 auf 1,50 US-Dollar pro Aktie und verdoppelt zugleich sein Aktienrückkaufprogramm auf sieben Milliarden Dollar.