Logo: DFLDie DFL steckt in der Zwickmühle: Auf der einen Seite will sie bei der demnächst anstehende Ausschreibung der Bundesliga-Übertragungsrechte von 2009 bis 2012 mehr Geld von den TV-Sendern, was vor allem durch höhere Einnahmen im Pay-TV möglich wäre. Auf der anderen Seite will man Premiere oder einem möglichen anderen Pay-TV-Anbieter nur ungern mehr Exklusivität zugestehen - und vor allem an der Free-TV-Ausstrahlung am Samstag vor 20 Uhr festhalten, um die Sponsoren-Einnahmen nicht zu gefährden und die Fans nicht gegen sich aufzubringen.

Christian Seifert, der Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung machte das beim Medienforum des Fachmagazin Sponsors in Frankfurt noch einmal deutlich. Eine Zusammenfassung der Samstagsspiele vor 20 Uhr halte er auch für die kommende Vertragsperiode für "unverzichtbar". Hintergrund ist eine Studie der DFL, nach denen Fans eine Zusammenfassung vor 20 Uhr sehr wichtig sei. Ob der Vertragspartner aber wieder die ARD mit der "Sportschau" ist oder ein anderer Sender, sei dabei zweitrangig.


Gleichzeitig stellte Seifert aber auch klar, dass er die Stärkung des Pay-TV-Angebots ebenfalls für unabdingbar hält. "Die Pay-Struktur ist der Weg, den die Liga gehen wird", so Seifert auf der Veranstaltung. Die Frage sei lediglich, mit welchem Tempo man diesen Weg beschreiten werde - und welche Zugeständnisse man Premiere in der nächsten Rechteperiode machen könnte. Premiere-Sportchef Schmidt bekräftigte in jedem Fall, dass man ein Paket erwerben wolle, dass "Wachstumsmöglichkeiten ermöglicht", was der Sender in erster Linie mit der Free-TV-Verwertung am Samstagabend verknüpft, die Premiere schon lange ein Dorn im Auge ist. Bei der letzten Rechte-Vergabe bot Premiere für die Möglichkeit, dass die "Sportschau" weiter auf ihrem gewohnten Sendeplatz bleibt, nur einen so geringen Betrag, dass die DFL den Zuschlag überraschend an Arena gab und Premiere zeitweise mit leeren Händen dastand. Soweit wird es Premiere aber wohl nicht noch einmal kommen lassen, falls sich überhaupt noch ein Konkurrent um die Bundesliga-Rechte findet.