Olympische RingeARD und ZDF nehmen die Schlappe der European Broadcasting Union bei der Verhandlung der Übertragungsrechte der Olympischen Spiele in den Jahren 2014 und 2016 nicht tatenlos hin. Für den Fall, dass ein anderer Sender in Deutschland den Zuschlag erhalten sollte, zeichnet ARD-Programmdirektor Volker Herres für das Internationale Olympische Kommitee ein düsteres Szenario. "Kein Privatsender wird über die Olympischen Spiele so berichten wie die ARD. Im Gegensatz zu uns würden sich die Privaten nur auf die Höhepunkte konzentrieren. Das weiß hoffentlich das IOC", sagte Herres dem "Handelsblatt".

Sollten ARD und ZDF bei der Rechtevergabe leer ausgehen, kündigt Herres Konsequenzen an, die den Sport im Fernsehen generell betreffen könnten. Vor allem kleine Sportarten könnten entwertet werden. "Das IOC übersieht, dass wir als ARD zusammen mit dem ZDF kontinuierlich - auch zwischen den Sommer- und Winterspielen - über olympische Sportarten berichten", so Herres. Sollte man die Rechte nicht bekommen, "würden wir unser Engagement zwischen den Spielen für jede Einzelsportart prüfen", so Herres weiter.
 

 

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Bisher lagen die Fernseh-Rechte für die Olympischen Spiele in Deutschland über einen Rahmenvertrag des IOC mit der EBU bei ARD und ZDF. Im vergangenen Dezember jedoch scheiterten die aktuellen Verhandlungen, da das IOC mehr Geld erlösen will, als die EBU - die ihr Angebot gegenüber den Vorjahren bereits erhöht hat - bereit war, zu zahlen. Daher sollen die Rechte künftig in den einzelnen Ländern separat ausgeschrieben werden. In Deutschland hat dem "Handelsblatt" zu Folge auch Bezahlanbieter Premiere Interesse an den Rechten.

Eine solche Variante, in der beide Anbieter sich die Rechte teilen würden, gefällt Herres ebensowenig. "Eine Teilung der Rechte an den Olympischen Spielen beispielsweise mit dem Bezahlfernsehen, wonach die einen die Rosinen bekommen und die anderen Graubrot - so weit reicht meine Selbstlosigkeit nicht", so Herres im "Handelsblatt".