SkyAm Donnerstag legte die Sky Deutschland AG ihre Zahlen für das zweite Quartal vor - und sie fielen wie erwartet tiefrot aus. Unter dem Strich musste das Unternehmen einen gigantischen Netto-Verlust von 365,8 Millionen Euro hinnehmen, der sogar höher lag als der Umsatz, den Sky mit 230,6 Millionen Euro beziffert und der somit um über 20 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert lag. Hauptgrund für den hohen Verlust ist allerdings ein Einmaleffekt, der aus der Umbenennung von Premiere in Sky resultierte.

Durch die Abschaffung des Markennamens Premiere musste der Wert der Marke komplett abgeschrieben werden: Eine Abschreibung in Höhe von 253,9 Millionen Euro war die Folge. Auch ohne diesen Effekt, der allerdings keine Auswirkungen auf die Liquidität des Unternehmens hatte, fuhr Sky - bzw. zu diesem Zeitpunkt noch Premiere - aber hohe Verluste ein. So lag auch das EBITDA, also das Ergebnis vor Steuern, Finanzergebnis und Abschreibungen, bei minus 63,4 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal stand hier noch ein kleiner Gewinn zu Buche.

Schuld an dem hohen operativen Verlust waren höhere Kosten für die Rechte an Bundesliga und DFB-Pokal sowie Kosten, die für die Vorbereitung des Sky-Starts anfielen. Die operativen Aufwendungen schossen im Vergleich zum Vorjahresquartal somit von 240,5 auf 294 Millionen Euro nach oben. Im 2. Quartal 2008 hatte zudem der Verkauf von Lizenzrechten an der Fußball-WM 2010 das Ergebnis positiv beeinflusst, was diesmal wegfiel.

Sky konnte in den Monaten April bis Juni den Abonnentenschwund stoppen. Zwar fiel die Abonnenten-Zahl auf den ersten Blick noch einmal um 7.000 auf nun 2,364 Millionen, das war allerdings allein auf den Rückgang um 30.000 Kunden des eingestellten Prepaid-Angebots Flex zurückzuführen. Die Zahl der Laufzeit-Abonnenten stieg unter dem Strich um 23.000. Die Kundenfluktuation war aber hoch: Die Kündigungsquote lag bei 22,4 Prozent. Dafür konnte Sky mit 117.000 Neukunden aber auch doppelt so viele Neuabonnenten werben wie im Vergleichszeitraum 2008.

Die Börse hatte die tiefroten Zahlen bereits erwartet, der Aktienkurs stieg am Donnerstagmorgen nach Vorlage der Geschäftszahlen daher sogar leicht an. Die Stunde der Wahrheit schlägt für Sky ohnehin erst in den kommenden Quartalen: Im 3. Quartal werden erstmals die Auswirkungen des Neustarts als Sky zu sehen sein. Allein schon aufgrund der 100 Millionen Euro-Kampagne und der Zurückerlangung von mehr Exklusivität bei der Bundesliga wäre alles andere als ein Schub bei den Abonnenten-Zahlen eine herbe Enttäuschung.

Sky selbst hält an seinem bereits vergangenes Quartal geäußerten Ausblick fest: Für 2009 erwartet man noch ein "deutliches EBITDA-Minus", der Break-Even soll dann auf Monatsbasis im 4. Quartal 2010 erreicht werden. Dann möchte Sky-Chef Mark Williams 3,0 bis 3,4 Millionen Abonnenten gewonnen haben, sodass 2011 dann wieder ein Nettogewinn erwirtschaftet werden soll.