Bild: WDR/GörgenAngestoßen durch Recherchen der "Süddeutschen Zeitung" ist der NDR unverzüglich Hinweisen über Verfehlungen bei der Auswahl und Vergabe von Drehbüchern in der Redaktion von Doris J. Heinze nachgegangen. Dabei hat Frau Heinze eingeräumt, dass ihr Ehemann in den Jahren 2001 bis 2009 über zwei Produktionsfirmen insgesamt fünf Drehbuchaufträge für Fernsehfilme erhalten hat. Dem NDR gegenüber ist der Ehemann von Frau Heinze unter dem Pseudonym Niklas Becker aufgetreten.

Vier dieser Drehbücher wurden von der Münchner Produktionsfirma AllMedia Pictures GmbH verfilmt und mit dem NDR abgerechnet. Ein fünfter Drehbuchauftrag an den unter Pseudonym auftretenden Ehemann von Frau Heinze wurde dem NDR von der Firma Oberon Media Service Film GmbH aus Grünwald in Rechnung gestellt.
 

 
NDR-Intendant Lutz Marmor (Foto) betont, dass es gegen unlauteres Verhalten keinen absoluten Schutz gebe. Aber: "Sobald wir in diesem konkreten Fall Hinweise erhalten hatten, haben wir unverzüglich eine intensive Prüfung eingeleitet. Die inzwischen vorliegenden Erkenntnisse haben uns keine andere Wahl gelassen, als uns von Frau Heinze zu trennen. Ich habe die Revision des NDR mit der vollständigen und umfassenden Aufklärungdes Sachverhalts beauftragt", so Marmor. Die Leitung der Fernsehfilmredaktion hat zunächst der zuständige Programmbereichsleiter Thomas Schreiber übernommen.