BLM Bayerische Landeszentrale für neue Medien© BLM
Nachdem in den letzten Wochen fast alle Intendanten von ARD und ZDF ihre jährlichen Bezüge offengelegt haben, gab in der vergangenen Woche auch die ebenfalls aus den Rundfunkgebühren finanzierte bayerische Landesmedienanstalt das Gehalt ihres Präsidenten Wolf-Dieter Ring bekannt - und das hat es in sich: Rund 305.000 Euro kassiert Ring demnach pro Jahr.

Zu seinem Festgehalt von ohnehin schon üppigen 198.000 Euro kommen noch jährliche Bonuszahlungen in Höhe von derzeit 108.000 Euro dazu. Diese Bonuszahlungen seien bei jeder Wiederwahl, die alle fünf Jahre ansteht, erhöht worden, von zunächst 40.000 über 80.000 auf nun 108.000 Euro pro Jahr. Damit habe man Ring halten wollen, erklärte BLM-Verwaltungsratschef Manfred Nüssel. Angebracht hielt man den saftigen Bonus auch, damit Ring seine laut Nüssel "ungünstige Altersversorgung" aufbessern könne. Diese "ungünstige Altersversorgung" liegt bei 101.167 Euro pro Jahr.

Im Vergleich mit seinen Kollegen in anderen Landesmedienanstalten ist Wolf-Dieter Ring damit absoluter Spitzenverdiener und verdient fast doppelt so viel wie zuletzt der LfM-Chef Norbert Schneider oder gar rund drei Mal so viel wie Hans Hege von der mabb. Ring liegt in etwa gleichauf mit den Verdiensten von WDR-Intendantin Monika Piel, BR-Intendant Gruber und ZDF-Intendant Schächter.

Die hohen Bezüge Rings riefen auch Kritik bei der bayerischen Opposition hervor. "Es kann nicht sein, dass öffentliche Gelder nach Gusto und in bester Amigo-Manier verteilt werden", so SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher gegenüber dem "Focus". Insbesondere die Zusatzversorgung sei zudem auch der CSU peinlich, heißt es in dem Bericht weiter. Dem Nachfolger des inzwischen 69-jährigen Wolf-Dieter Ring würden solche Konditionen nicht mehr gewährt, so CSU-Medienexperte Sinner laut "Focus".

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Die BLM sah sich in der Vergangenheit bereits häufiger scharfer Kritik ausgesetzt. Zuletzt ließ sie in mehreren Bußgeld-Verfahren wegen Verstößen bei Call-In-Sendungen Fristen verstreichen und ersparte damit den Sendern mögliche Zahlungen eines sechsstelligen Betrags. "Es ist nicht nachvollziehbar, dass die BLM durch ihr tatsächliches Handeln wie eine Lobbyorganisation für Privatsender agiert, statt die Verbraucherinnen und Verbraucher zu schützen", kommentierten die Grünen damals.