Mehr als 50 Millionen Euro soll sich das ZDF ab der Saison 2012/13 jährlich die Champions League kosten lassen - doch auch wenn der Kaufpreis für die Rechte nicht bekannt ist, so melden sich wie erwartet erste Kritiker zu Wort. Die Produzentenallianz sorgt sich etwa um die Zukunft der eigenen Branche und appellierte am Donnerstag an das ZDF, das Geschäft nicht auf dem Rücken der Finanzierung deutscher Produktionen auszumachen.

"Wir sehen das ZDF in der Pflicht, die Gegenfinanzierung für den Erwerb der Champions-League-Rechte transparent darzustellen", sagte Dr. Christoph E. Palmer, Geschäftsführer der Produzentenallianz. "Insbesondere sollte klargestellt werden, in welchem Umfang der ZDF-Sportetat selbst durch Umschichtungen zum Erwerb der Übertragungsrechte beiträgt." Das ZDF hatte in dieser Woche auf Einsparungen bei Tour de France und Boxen verwiesen.

Insgesamt falle es schwer, derzeit eine Balance in der Programmpolitik des ZDF zu erkennen. "Einerseits hohe Aufwendungen für den Erwerb der Champions-League-Übertragungsrechte, andererseits die Reduzierung des ZDF-Beitrags für die Filmförderungsanstalt von 5,5 auf 2,3 Millionen Euro jährlich", so die Argumentation der Produzentenallianz. Kritisch äußerte sich zuvor bereits der Privatsenderverband VPRT. "Auch dieser Fall macht wieder deutlich, dass es - wie von einigen Bundesländern bereits angedacht - einer grundsätzlichen Klärung der Belastung des Gebührenzahlers durch den Erwerb von Sportrechten bedarf", sagte VPRT-Präsident Jürgen Doetz.