Die Zahlen, die Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner am Mittwoch für das zurückliegende Geschäftsjahr 2011 vorlegte, können sich mehr als sehen lassen. Der Konzern konnte im Vergleich zum Vorjahr seinen Umsatz um 10,1 Prozent auf nun 3,18 Milliarden Euro. Im Vorjahr setzte Springer noch 2,89 Milliarden Euro um. Springer konnte dabei zudem seine Profitabilität noch weiter steigern.

 

 

Das EBITDA, also der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen, zog nämlich sogar um 16,2 Prozent auf nun 593,4 Millionen Euro an. Daraus errechnet sich eine EBITDA-Rendite von 18,6 Prozent. Unter Strich blieb ein bereinigter Konzern-Überschuss in Höhe von 343,3 Millionen Euro nach 283,2 Millionen Euro im Vorjahr. Ohne diese Bereinigung um wesentliche nicht-operative Effekte, legte der Konzern-Überschuss trotzdem noch um 5,6 Prozent auf 289,4 Millionen Euro zu.

(Hinweis: Zunächst wurden hier die Kennzahlen für den nicht-bereinigten und bereinigten Konzernüberschuss vertauscht angegeben. Wir bitten um Entschuldigung.)

Das Umsatzwachstum geht dabei vor allem auf das Digital-Geschäft und den Bereich Print International zurück. In Letzterem wirkte sich dabei allerdings vor allem die Konsolidierung aus dem Joint Venture Ringier Axel Springer Media aus, während im 2. Halbjahr dann die schlechtere gesamtwirtschaftliche Lage auf den Umsatz drückte. Trotzdem stieg der Segment-Umsatz um 18,1 Prozent auf 473,5 Millionen Euro. Im Segment Digitale Medien, wozu neben den Inhalte-Portalen auch Online-Marktplätze und die Online-Vermarktung gehören, stiegen die Erlöse 2011 um 35,2 Prozent auf 962,1 Millionen Euro. Die Werbeumsätze stiegen sogar um 41,5 Prozent. Das Segment erzielte einen operativen Gewinn von 158,1 Millionen Euro.

Während Wachstum also aus dem Digitalbereich und dem Ausland kam, bleibt das klassische Print-Geschäft im Inland die Cash-Cow. Zwar ging der Umsatz bei den Zeitschriften von 486,1 auf 468,1 Millionen Euro zurück, was zur Hälfte allerdings auf der Veräußerung von Titeln zurückzuführen ist, gleichzeitig erzielte Springer aber in diesem Segment trotzdem einen Rekordgewinn. Das EBITDA lag bei 103,2 Millionen Euro. Das ergibt eine Rendite von satten 22 Prozent - Gejammer und der Ruf nach Rettung durch neue Gesetze ist angesichts solcher Werte, von denen andere Branchen kaum zu träumen wagen, sicher alles andere als angebracht. Noch profitabler waren die Zeitungen mit einer EBITDA-Rendite von 24,3 Prozent. Hier ging der Umsatz allerdings leicht von 1,19 auf 1,16 Milliarden Euro zurück, das EBITDA sank von 296 auf 282 Millionen Euro.

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Springer weiteres Wachstum, wenn auch nicht so stark wie 2011. Sofern es zu keiner "signifikanten Eintrübung der konjunkturellen Rahmenbedingungen" komme, rechne der Konzern mit einem Anstieg der Gesamterlöse im einstelligen Prozentbereich. Während man mit leicht sinkenden Vertriebserlösen rechnet, sollen die Werbeerlöse steigen. Auch für das EBITDA wird ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr erwartet. Hierbei rechnet der Vorstand mit leichten Ergebnisrückgängen im Printgeschäft, während das Ergebnis des digitalen Geschäfts deutlich über dem Vorjahreswert liegen soll.