"ARD entsorgt 'Tagesschau'-Melodie": In großen Lettern schrieb die "Bild"-Zeitung am Dienstag über die anstehenden Veränderungen bei der "Tagesschau". Doch wer daraus schließt, dass die Titelmelodie damit verschwinden wird, täuscht sich. "Die Sorge um das Tat-ta. ta ta ta taa ist unbegründet", stellte Dr. Kai Gniffke, Erster Chefredakteur ARD-aktuell, am Dienstag auf DWDL.de-Nachfrage klar. "Wir 'entsorgen' die Melodie nicht, wie die 'Bild' schreibt, sondern überarbeiten sie nur – wie zuletzt in den Jahren 2005, 1997 und 1994."

Die Grundelemente der "Tagesschau"-Melodie, die sie unverwechselbar machen, sollen dabei "natürlich" erhalten bleiben. Dass Hollywood-Komponist Hans Zimmer die neue Musik entwickelt habe, ist ebenfalls nicht ganz richtig. Viel mehr soll der Komponist Henning Lohner die Überarbeitung übernehmen, sagte Gniffke. Lohner ist aber immerhin für die Firma Remote Controle des Oscar-Preisträgers tätig. Gniffke: "Bis zum Jahresende will die Redaktion von ARD-aktuell die Entwicklung ihres neuen Designs, wozu dann auch die angepasste Titelmelodie gehört, abgeschlossen haben."

Nach Angaben der "Bild"-Zeitung soll die neue "Tagesschau"-Melodie zum ersten Mal am 26. Dezember erklingen. Bereits Anfang vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass im Laufe des Jahres 2012 der Bezug eines neuen Studios geplant ist, das allerdings - anders als etwa bei den letzten Umzügen von "RTL aktuell" und "heute" - nicht virtuell sein soll. Stattdessen setzt man weiter auf eine Realkulisse, die man aber mit einer großen Videowand und Touchscreens aufpeppt.

Das gilt auch für Sendungen wie die "Tagesthemen" und das "Nachtmagazin", deren Vorspänne ebenfalls angepasst werden sollen, bestätigte der NDR gegenüber DWDL.de. Erste Veränderungen hatte es zuletzt bereits gegeben: So wurde etwa die gesamte Bildmarke inklusive des Schriftzugs in einen blauen Kasten mit abgerundeten Ecken eingefasst. Seit diesem Jahr gibt es in der Hauptausgabe zudem eine persönliche Begrüßung und Verabschiedung der Sprecher. Das klassische "Guten Abend, meine Damen und Herren" wurde beispielsweise durch den Zusatz "Ich begrüße Sie zur 'Tagesschau'" ergänzt. ARD-aktuell-Chefredakteur Gniffke hatte darüber hinaus angekündigt, künftig auf weniger Themen setzen zu wollen.