Die Zahl der Unterhaltungssendungen im Ersten soll im kommenden Jahr gesenkt werden. In diesem Jahr habe man 29 verschiedene Formate gezählt - während die Konkurrenten ZDF und RTL auf nicht mal halb so viele Sendungen gekommen seien. "Man könnte sagen: Unser Portfolio ist bunter, aber für die Zuschauer vielleicht auch unübersichtlicher", sagte ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Zugleich kündigte er an, 2013 mit neuen Formaten starten zu wollen, die an aufeinanderfolgenden Donnerstagen gezeigt werden sollen.

"Wir wollen für unser Publikum eine größere Verlässlichkeit unseres Angebots erreichen", erklärte Schreiber. Durch die Konzentration auf wenige Formate wolle man die Wiedererkennbarkeit stärken. Bestehende Formate wie "Frag doch mal die Maus" und die Spielshow "Klein gegen Groß" sollen im Gegenzug ausgebaut werden. Zudem laufe derzeit ein Pitch, bei dem Produzenten Ideen für neue Show-Reihen vorstellen können. Ohne Opfer geht all das aber nicht über die Bühne - und womöglich zählt auch das "Star Quiz" mit Kai Pflaume dazu, das bei drei von vier Sendungen in diesem Jahr weniger als vier Millionen Zuschauer erreicht hatte.

Schreiber: "Der NDR wird - so geht im Augenblick eine Überlegung - möglicherweise das 'Star Quiz' nicht fortsetzen, um mit diesem Geld neue Formate für Kai Pflaume entwickeln zu können." Auch ARD-Programmdirektor Volker Herres hatte vor wenigen Tagen in einem DWDL.de-Interview anklingen lassen, den Quiz-Anteil zurückschrauben zu wollen. "Bei allen Quizformaten gibt es derzeit Erosionserscheinungen. Das kann man als Tendenz dafür nehmen, dass das Publikum vielleicht ein bisschen Quiz-müder geworden ist", so Herres. "Quiz wird es immer geben, aber vielleicht gab es ein bisschen zu viel davon. Wir müssen sehen, dass wir wieder stärker zu seriellen Formen im Bereich der Unterhaltung kommen."

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