Was kürzlich bereits spekuliert wurde, ist nun anscheinend umgesetzt - zumindest halbherzig: Die bisherige WAZ Mediengruppe hört nun auf den neuen Namen "Funke Mediengruppe". Eher beiläufig erwähnte der Konzern die Umbenennung am Mittwochnachmittag in einer Pressemitteilung. "Die Funke Mediengruppe firmierte bis Ende 2012 als WAZ Mediengruppe", heißt es dort. Das "Manager Magazin" hatte Mitte Januar über entsprechende Pläne berichtet.

Anscheinend möchte man die Umbenennung rückwirkend durchführen, da das Unternehmen bis vor wenigen Tagen noch Pressemitteilungen als WAZ-Mediengruppe versandt hat. Telefonisch erreicht man unterdessen weiterhin die WAZ-Mediengruppe, auch auf der Website waz-mediengruppe.de ist kein Hinweis auf die Umbenennung zu finden, unter funke-mediengruppe.de herrscht Leere. Ein aktuelles Logo kann das Unternehmen auf Anfrage nicht in brauchbarer Auflösung zur Verfügung stellen, es wird aber im Design dem der bisherigen WAZ-Gruppe entsprechen, wie sich dem PDF entnehmen lässt.

Funke MediengruppeZu den Gründen der Umbenennung schreibt eine Sprecherin auf Anfrage: "Mit dem neuen Namen betonen wir unsere Tradition als Familienunternehmen. Zudem erfolgt die Umbenennung im Rahmen einer gesellschaftsrechtlichen Strukturänderung. Am Ende dieses Änderungsprozesses wird unsere Mediengruppe eine klarere rechtliche Struktur und eine andere Rechtsform haben." Darüber hinaus wolle man keine Stellungnahme abgeben. Die Funke-Tochter Petra Grotkamp ist seit vergangenem Jahr Mehrheitsgesellschafterin, seitdem sie den 50-prozentigen Anteil der Brost-Erben übernommen hat. Das "Manager Magazin" hatte berichtet, dass die Rechtsform zur Kommanditgesellschaft auf Aktien umgewandelt werden soll.

Unterdessen gab das Unternehmen bekannt, dass Martin Kall künftig Teil des Gesellschafterausschusses wird. Er war von 2002 bis Ende 2012 Vorsitzender der Unternehmensleitung der Schweizer Mediengruppe Tamedia und zuvor für Bertelsmann sowie das Schweizer Medienhaus Ringier tätig. "Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Martin Kall", so Geschäftsführer Christian Nienhaus. "Er ist ein ausgewiesener Medienfachmann und wird den Gesellschafterausschuss mit seiner Kompetenz verstärken."