Keine Chance auf Rettung: RTL stellt "Verschollen" ein

Logo: RTL/DWDLAm 14. September 2004 vermeldete DWDL: "Am Montagabend war 'Verschollen' das erfolgreichste Fiction-Programm überhaupt." Tags zuvor war die neue RTL-Serie rund um 20 deutsche Touristen, die nach einem Flugzeugabsturz auf einer einsamen Südseeinsel gestrandet waren, mit großem Erfolg gestartet. 4,51 Millionen Zuschauer waren damals mit dabei, der Marktanteil betrug 17,9 Prozent beim Gesamtpublikum und 20,1 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe.

Doch das waren Aussagen, die man so oder ähnlich über diese Serie in der Folgezeit nicht mehr lesen konnte. Die Quoten fielen immer weiter ab und landeten schließlich sogar bei einstelligen Werten beim Gesamtpublikum und auch bei den 14- bis 49-Jährigen wurde heftig an der Zehn-Prozent-Marke gekratzt. Auch ein Sendeplatzwechsel auf den Donnerstag brachte nicht die erhofften Quoten zurück, auch wenn sie zuletzt wieder leicht anstiegen.

Und so ist das einzig Überraschende an der Ankündigung des neuen alten RTL-Chefs Gerhard Zeiler gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", die Serie aus dem Programm zu nehmen, der Zeitpunkt: Nach den Regeln des Mediengeschäfts hätte die Absetzung schon sehr viel eher erfolgen müssen.

Doch nun kam man wohl auch in Köln nicht mehr an der Erkenntnis vorbei, dass der erklärte Versuch, eine weitere wöchentliche Dauerbrenner-Serie wie "Hinter Gittern" am Markt zu etablieren, grandios gescheitert ist. Und so flimmert im April nach zwei Staffeln die endgültig letzte Folge des Südsee-Dramas über die Bildschirme.

Pate gestanden für die von der Berliner Ufa-Tochter teamworx für RTL produzierte Serie war das US-Original "Lost". Ob dieses beim deutschen Publikum besser ankommt, wird sich dann auch im April zeigen. Denn dann strahlt ProSieben pünktlich zum Ende von "Verschollen" eben dieses US-Original aus.