"Authentische Erlebnisberichte zur Geschichte des 2. Weltkrieges, die schonungslos die Härte und Grausamkeit des Kampfes und die Entbehrungen des Frontalltages aufzeigen. Ob in den stählernen Röhren unter Wasser, als Jagdflieger gegen alliierte Bomberpulks oder als einfacher Soldat im mörderischen Ringen in den Weiten Russlands - der Leser ist hautnah dabei" - so liest sich die offizielle Beschreibung des Titels "Der Landser" aus der zum Bauer-Verlag gehörenden Pabel Moewig KG.

Dieses seltsam gestrig wirkende Konzept rief Ende August das Simon Wiesenthal Center auf den Plan. Eine Studie kam damals zu dem Schluss, dass "Der Landser" gegen das Strafgesetzbuch verstoße, weil der Nationalsozialismus verherrlicht werde. So würden die Geschichten auf deutsche Helden reduziert und Verbrechen absichtlich ignoriert. Auch Soldaten der "SS Division Totenkopf" würden als Helden vorgestellt, die Erinnerung an den Holocaust entweiht, so der Vorwurf in der Studie. Bauer wies das umgehend kategorisch zurück. "Der Verlag legt größten Wert darauf, dass darin weder der Nationalsozialismus verherrlicht, noch Naziverbrechen verharmlost werden."

Trotzdem gab die Bauer Media Group ein weiteres Gutachten in Auftrag. Der deutsche Strafrechtlicher Otmar Kury kommt darin laut Bauer ebenfalls zu dem Ergebnis, dass "Der Landser" im Einklang mit den in Deutschland geltenden strengen Gesetzen stehe und der Nationalsozialismus weder verherrlicht noch verharmlost werde. Zudem weist Bauer darauf hin, dass die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien die Publikation in der Vergangenheit wiederholt überprüft hätte und seit über 25 Jahren nicht beanstandet habe.

Trotz dieser Verteidigungsrede zieht die Bauer Media Group nun aber Konsequenzen. Man habe "die rechtliche Prüfung zum Anlass genommen, die Publikation hinsichtlich der Portfoliostrategie des Unternehmens zu bewerten". Im Zuge dessen habe man beschlossen, die Reihe nicht fortzuführen.