Während in den USA inzwischen selbst kleinere Sender kräftig in die Entwicklung und Produktion eigener Serien investieren, herrschte im Pay-TV-Bereich in Deutschland lange Zeit vornehme Zurückhaltung. TNT Serie war es, das 2012 mit "Add a Friend" den Bann durchbrochen hat und damit die Lorbeeren für den Pioniergeist der ersten fiktionalen deutschen Pay-TV-Serie einheimste. Inzwischen hat Hannes Heyelmann zwar angekündigt, nach drei Staffeln Schluss zu machen, allerdings nur, um danach direkt die Entwicklung einer eigenen Dramaserie anzugehen. Bei Sky, wo man schon viele Jahre über die Produktion eigener Serien fabulierte, stieg man kürzlich zumindest als Koproduktionspartner bei der Krimiserie "100 Code" ein. Und nun hat mit Fox ein weiterer Konzern verkündet, nicht mehr nur auf eingekaufte fiktionale Ware setzen zu wollen.
Marco de Ruiter, der seit Herbst Deutschland-Chef bei Fox International Channels ist, sagte in München: "Wir müssen das deutsche Pay-TV mit deutschen Produktionen anstoßen." Einen entsprechenden Bericht von "kress.de" bestätigt Fox auf Anfrage. Allzu weit sind die Pläne aber noch nicht gediehen, er warte nun zunächst auf gute Script-Vorschläge aus der deutschen "Kreativgemeinde". Am Geld sollen die Pläne jedenfalls nicht scheitern. "Das Budget ist vorhanden", wird de Ruiter von kress.de zitiert.
Starten könnte man mit der Produktion womöglich noch in diesem Jahr. Er sei sich "zu 51 Prozent sicher", dass es noch 2014 los gehe, so de Ruiter. Unter Zeitdruck sieht man sich bei Fox aber keinesfalls. Es gehe nicht darum, möglichst schnell zu sein, sondern dann, wenn man eine richtig gute Geschichte gefunden habe. "Mir geht es nicht darum, dass wir die Ersten sind. Es geht darum, dass wir die Besten sind", so de Ruiter laut "kress".
Mit einer eigenen Serie könnte Fox in jedem Fall sein Profil als Seriensender stärken. Im DWDL.de-Interview sagte Marco de Ruiter kürzlich, dass die Quoten des Senders "noch nicht da sind, wo ich sie gerne hätte". Damit sich das ändert, arbeite man "gerade an größeren Stellschrauben und dabei schrecken wir vor nichts zurück." Offenbar auch nicht vor der finanziell nicht unerheblichen Investition in eine eigene Serie.
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