Über finanzielle Schwierigkeiten klagen fast alle ARD-Anstalten, besonders klamm sind seit vielen Jahren allerdings die Kleinst-Sender Radio Bremen und der Saarländische Rundfunk. Auch derzeit halten sie sich schon nur dadurch über Wasser, dass die großen Anstalten BR, MDR, NDR, SWR und WDR den Kleineren freiwillig finanziell zur Seite stehen. Für die dauerhafte Sicherung musste aber der Finanzausgleich innerhalb der ARD-Rundfunkanstalten durch die Länderchefs grundsätzlich neu geordnet werden. Genau das haben sie auf ihrer Sitzung am Donnerstag nun beschlossen.
Demnach erhalten Radio Bremen und der Saarländische Rundfunk ab 2017 zusammen 1,6 Prozent des gesamten Rundfunkbeitragsaufkommens der ARD statt wie bislang nur 1,0 Prozent, die anderen Rundfunkanstalten entsprechend geringfügig weniger. Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor begrüßte die Entscheidung: "Es ist erfreulich, dass die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten auf Basis des ARD-Vorschlags nun auch den Finanzausgleich ab 2017 geregelt haben. Hier herrscht nun rechtliche Klarheit, auf die sich alle Beteiligten einstellen können."
Bei den kleinen Anstalten herrscht Erleichterung. Radio-Bremen-Intendant Jan Metzger: "Die Vorschläge der ARD und der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) und der heutige Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz sind ein eindrucksvolles Bekenntnis zu den beiden kleinen Rundfunkanstalten Radio Bremen und Saarländischer Rundfunk. Wir freuen uns, dass damit die Zukunft Radio Bremens finanziell gesichert ist und dass wir in den kommenden Jahren etwas mehr Spielraum für unsere Programme haben werden."
Thomas Kleist, Intendant des Saarländischen Rundfunk, fügte hinzu: "Für den SR bedeutet die Anhebung endlich eine langfristige Existenzsicherung und für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine nachhaltige Perspektive. Nach über zehn Jahren ohne auskömmliche Finanzausstattung ist dies für uns alle eine große Erleichterung. Dennoch werden wir auch in Zukunft unseren Weg des sparsamen Wirtschaftens fortsetzen."