Axel Springer und die Funke Mediengruppe haben offenbar einen Weg gefunden, um das Bundeskartellamt doch noch gnädig zu stimmen. Es geht dabei um den Verkauf der Springer-Programmzeitschriften an das Essener Verlagshaus, bei dem sich die Wettbewerbshüter zuletzt querstellten. Bisher hatte Funke angeboten, mehrere Zeitschriften an die Mediengruppe Klambt abzugeben. Das Kartellamt soll Klambt allerdings als Strohmann gesehen haben, weil ein entsprechender Darlehensvertrag Funke umfangreiche Durchgriffsrechte zugesichert hätte.

Jetzt steht das Programmzeitschriften-Problem allerdings vor einer Lösung. Das Bundeskartellamt bestätigte am Montag einen entsprechenden "Handelsblatt"-Bericht, wonach Funke und Springer im Verfahren zur Prüfung des Erwerbs von "Hörzu", "Funk Uhr", "TV Digital" und "TV neu" einen neuen Zusagenvorschlag eingereicht haben. Dieser sei "nach gegenwärtiger Einschätzung" ausreichend, um die wettbewerblichen Bedenken auszuräumen. Der neue Zusagenvorschlag sieht die Weiterveräußerung von acht Programmzeitschriftentiteln an Klambt vor.

"Die beiden Verlagshäuser sind auf unsere Bedenken eingegangen und haben die Zusage, bestimmte Titel an einen unabhängigen Dritten zu verkaufen, an den entscheidenden Stellen nachgebessert", sagte Kartellamts-Präsident Andreas Mundt. "Eine solche Zusage macht nur dann Sinn, wenn der Erwerber der Titel in der Lage ist, künftig als echter Wettbewerber aufzutreten." Das "Handelsblatt" hatte zuvor berichtet, dass Funke künftig nicht mehr als Darlehensgeber in Erscheinung treten möchte. Im Gegenzug soll das Darlehen, das Springer Klambt gewähren wird, entsprechend größer ausfallen.

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