Mit recht deutlichen Worten hat Gruner + Jahr einen "Horizont"-Bericht über die Zukunft des "Stern" zurückgewiesen. "Es gab und gibt keine Pläne, den 'Stern' zu verkaufen", erklärte eine Verlagssprecherin am Donnerstag gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de. "Die heutige Spekulation in 'Horizont' ist kompletter Quatsch." Der Branchendienst hatte zuvor berichtet, dass die Berater von McKinsey dem Verlag im vorigen Jahr geraten haben sollen, den "Stern" zu verkaufen und Gruner + Jahr zum Special-Interest-Verlag mit den Themen Frauen, Familie, People, Food und Living umzugestalten.

Aus Hamburg kommen nun Rückenwind für das Magazin. "Der 'Stern' ist unser wichtigster Umsatz- und Ergebnisbringer und wir arbeiten hart daran, unser Flaggschiff auch langfristig zukunftssicher aufzustellen", so die G+J-Sprecherin. "Etwaige Fantasien von irgendwelchen Beratern kommentieren wir nicht. Übrigens: Wir werden auch nicht von McKinsey beraten!" Doch abseits aller Bekenntnisse für den "Stern" bleibt festzuhalten, dass die Auflage des Magazins zuletzt rasant nach unten ging. Innerhalb eines Jahres sackte die harte Auflage laut IVW um 22 Prozent ab, am Kiosk ging sogar fast jeder dritte Käufer verloren (DWDL.de berichtete).

Da half es auch nichts, den "Stern" nach dem umfassenden Relaunch kurzzeitig zum Schleuder-Preis von einem Euro an den Mann zu bringen. Diese Aktion hatte den Einzelverkauf damals zwar kurzzeitig befeuert - eine nachhaltige Wirkung brachte sie aber nicht. Stattdessen ist nun Sparen angesagt. Bis Sommer soll Chefredakteur Dominik Wichmann laut "Horizont" Konzepte für die "Redaktion der Zukunft" vorlegen. Nach Angaben von Wichmanns Stellvertreter Hans-Peter Junker habe man in den etzten 14 Monaten "geräuschlos und einvernehmlich zehn Prozent der Vollzeitstellen abgebaut. Allerdings sind wir - wie quasi alle Redaktionen der Republik - weiterhin gezwungen, auf die Wirtschaftlichkeit zu achten und werden dies auch tun".