Maxdome ist in Deutschland schon seit 2006 am Start, doch wenn es um Video-on-Demand ging, war im vergangenen Jahr ständig Watchever im Gespräch. Mit einer massiven Werbekampagne und einer Kooperation mit dem Springer-Verlag im Rücken versuchte Vivendi mit seinem Angebot den ganz großen Aufschlag hinzubekommen. Sogar eine selbst produzierte Serie hatte Watchever bereits in Aussicht gestellt. Doch die Kundenzahlen sind anscheinend bislang nicht so schnell gewachsen, wie sich der französische Konzern das vorgestellt hat. Verschiedene französische Medien berichten nun jedenfalls, dass Vivendi sich zurückziehen will und derzeit auf der Suche nach einem Käufer für Watchever ist.

Tatsächlich hat sich der VoD-Markt in Deutschland seit Anfang 2013 gehörig gewandelt. Maxdome hat sich als Marktführer dem Preisdruck gebeugt und den Preis seiner Flatrate massiv gesenkt. Amazon hat sein Lovefilm in sein Prime-Angebot integriert und unterbietet die Preise der Konkurrenz damit sogar noch. Und nun steht also auch noch Netflix vor der Tür, das seinen Deutschland-Start bis Ende des Jahres in Aussicht gestellt hat.

Bei Vivendi hat man angesichts dessen offenbar wenig Hoffnung, Watchever in kurzer Zeit in die Gewinnzone zu führen. Laut "Les Echos" soll man im Jahr 2013 66 Millionen Euro Verlust eingefahren haben, Tendenz demnach eher steigend. Watchever und Vivendi haben sich bislang nicht zu den Berichten geäußert, bei Vivendi verweist man lediglich auf eine Aussage aus dem Mai, nach der man alle strategischen Optionen prüfe.