Erst mussten die Mediengruppe RTL Deutschland und ProSiebenSat.1 ihre geplante Video-on-Demand-Plattform Amazonas begraben, dann zerstörte das Bundeskartellamt auch die Pläne von ARD, ZDF und zahlreichen Produktionsfirmen, die Online-Videothek "Germany's Gold" an den Start zu bringen. Doch zumindest die WDR Mediagroup scheint die Hoffnung noch nicht aufgegeben zu haben. Aus dem nun veröffentlichten Geschäftsabschluss geht hervor, dass in diesem Jahr der Aufbau eines Alternativprojekts zu "Germany's Gold" ansteht. "Hierzu werden Gespräche im Produzentenkreis und im Kreis der ARD-Verwertungstöchter geführt", heißt es.

ZDF Enterprises, bei den Planungen für "Germany's Gold" einst noch dabei, wurde in diesem Zusammenhang zunächst nicht erwähnt. Ziel sei es, eine - sowohl juristisch als auch wirtschaftlich - umsetzbare Alternative in den Markt zu bringen. Was genau man sich darunter vorzustellen hat, ist im Detail derzeit noch unklar. "Wir sprechen mit verschiedenen potenziellen Partnern sowohl von Sendern als auch aus Produzentenkreisen sowie Verlagen. Mit Blick auf die laufendenden Sondierungen können wir Details nicht kommentieren", sagte Michael Loeb, Geschäftsführer der WDR Mediagroup, am Freitag gegenüber der "Funkkorrespondenz". Womöglich soll es aber noch in diesem Jahr konkrete Informationen geben.

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