Seit Peter Limbourg bei der Deutschen Welle ist, hat der frühere ProSiebenSat.1-Mann viel umgekrempelt. Limbourg hat Doppelstrukturen abgeschafft und will vermehrt in englischer Sprache berichten. Deutsche Programme wurden bereits gestrichen. Seit Anfang des Jahres ist Alexander Kudascheff neuer Chefredakteur des Auslandssenders. Im Interview mit dem "kressreport" spricht Kudascheff auch über das Budget. So hoffe er, dass es 2015 einen Nachschlag vom Bund geben wird. 

Zur Erinnerung: Die Politik erhöhte das Budget der Deutschen Welle in diesem Jahr von 270 auf 280 Millionen Euro. Das sei zwar ein "schönes Signal", so Kudascheff, trotzdem hoffe er, dass der Bund im kommenden Jahr noch etwas mehr gibt. "Ich vertrete seit Langem die Auffassung, dass wir mindestens 30 Millionen Euro mehr bräuchten, vielleicht sogar 50." Derzeit mache man viel, das Aufmerksamkeit erregt: "Unsere Berichterstattung aus der Ukraine zum Beispiel, in die wir journalistisch und finanziell viel investieren, oder unsere Präsenz in Afrika." 

Für die Deutsche Welle gehe es in den kommenden Monaten vor allem darum, ein "redaktionelles und inhaltliches Gemeinschaftsgefühl zwischen Bonn und Berlin zu erzeugen". Das Programm sowie der Online-Auftritt des Senders wird an diesen beiden Standorten produziert. In den vergangenen Jahren hätten sich die beiden Standorte "stark auseinanderentwickelt", so Kudascheff. Dass Peter Limbourg Doppelstrukturen abgeschafft hat, befürwortet der Chefredakteur ausdrücklich: "Ich glaube, das war eine der vernünftigsten, wenn auch kräftezehrendsten Entscheidungen."

Betriebsbedingte Kündigungen soll es laut dem Chefredakteur in Zukunft nicht geben, versprechen will Kudascheff das aber nicht. "Bei den freien Mitarbeitern werden sicher nicht alle auf dem Stand von heute bleiben", kündigt er an. 

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