Die Zeitungsbranche kommt nicht zur Ruhe, eine Hiobsbotschaft jagt die nächste. Nun trifft es die traditionsreiche "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Nach den enormen Verlusten, die das Blatt eingefahren hat, wird nun beim Personal zum Rotstift gegriffen. Wie das "Handelsblatt" am Montagabend vermeldet, wird von den bislang 900 Stellen mindestens jede sechste eingespart. Im Extremfall fallen sogar 200 Stellen weg. Dem Bericht zufolge soll die Belegschaft am Dienstag über die Stellenstreichungen informiert werden.

Laut "Handelsblatt" soll etwa jede fünfte der betroffenen Stellen in der Redaktion entfallen. Zu betriebsbedingten Kündigungen soll es innerhalb der Redaktion aber nicht kommen, weiß das "Handelsblatt" aus Verlagskreisen zu berichten. Verlagsmitarbeiter können allerdings noch nicht aufatmen: Dort sind laut dem Wirtschaftsblatt betriebsbedingte Kündigungen nicht auszuschließen.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" machte bereits im Jahr 2012 einen Verlust von 4,3 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr gelang es nicht, diesen Trend zu stoppen. Auch hier wurde wieder ein Verlust im diesmal hohen einstelligen Millionenbereich eingefahren - befürchtet wurde zunächst sogar ein Verlust im zweistelligen Millionenbereich. Bereits im Mai kündigte "FAZ"-Geschäftsführer Thomas Lindner an, auch angesichts zurückgehender Umsätze, künftig Personal abbauen zu wollen. Auf der Suche nach neuen Erlösquellen hat die "FAZ" erst im Juni den Kopf für Werbung geöffnet. Im Oktober startet mit einer Sonderveröffentlichung außerdem die gemeinsame Anzeigenvermarktung mit der "Süddeutschen Zeitung".