Das Sanierungskonzept, das der ehemalige FAZ-Geschäftsführer Jochen Becker in den vergangenen Wochen für das Darmstädter Traditionshaus Echo Medien erarbeitet hat, ist noch radikaler, als es am Wochenende schien. Die "FR" hatte berichtet, dass jede dritte Stelle wegfallen soll. In einer offiziellen Stellungnahme des Unternehmens heißt es nun sogar, dass man derzeit davon ausgehe, dass mehr als jede zweite Stelle wegfallen wird. Übrig bleiben sollen letztlich nur noch 140 von derzeit 400 Mitarbeitern.

Echo Medien reagiert damit auf sinkende Werbeeinnahmen und Auflagen und will sich infolge dessen auf seine Kernaufgaben konzentrieren. Die hat man so definiert: Qualitätsjournalismus aus der Region, Absatz von Werbung und Dienstleistungen für die Objekte der Echo Medien sowie die Verteildienste für die eigenen Printprodukte sowie der logistischen Dienstleistungen für Dritte, die noch ausgebaut werden sollen. Zentralbereiche des Unternehmens, die für diese Kernaufgaben nicht unmittelbar relevant seien, würden hingegen ausgegliedert, wie es in einer Mitteilung heißt.

Verleger Hans-Peter Bach: "Wir sind uns bewusst, dass diese Information für viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein Schock ist und Ihnen Angst macht und wir haben uns diese Entscheidung keineswegs leicht gemacht. In diesem Fall aber bedeutet dieser tiefe Schnitt, Verantwortung für die Mitarbeiter und das Unternehmen zu tragen. Die Marktbedingungen für Tageszeitungen haben sich radikal geändert und es ist die Pflicht der Geschäftsführung, dem Unternehmen und den verbleibenden Mitarbeitern eine Perspektive für die Zukunft zu schaffen."

Nun sollen ein Interessenausgleich sowie ein Sozialplan verhandelt werden. Pressesprecher Hannes Fischer: "Natürlich ist uns bewusst, dass es für jeden, der seinen Arbeitsplatz verliert, ein sehr hartes Los ist und wir bedauern die Notwendigkeit dieser Maßnahme sehr. Gleichzeitig werden wir alles dafür tun, dass die Echo Medien weiterhin eine Zukunft haben und ihre Rolle in der hessischen Medienlandschaft erfüllen können."

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