Tele Columbus, der drittgrößte Kabelnetzbetreiber des Landes, plant, seine Aktien bis Ende des Jahres 2014 im regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Börse notieren zu lassen, sofern das Marktumfeld das zulässt. Dies gab das Unternehmen am Dienstagmorgen bekannt. Zum Einen sollen Aktien der bisherigen Gesellschafter am Markt platziert werden, gleichzeitig sollen über eine Kapitalerhöhung aber auch mindestens 300 Millionen Euro in die Kassen des Unternehmens fließen.

Damit wolle man zum Einen "mehr finanziellen Sielraum für die Fortsetzung der Wachstumsstrategie" schaffen, zum Anderen bestehende Verbindlichkeiten auf das 3,5-fache des normalisierten EBITDA abbauen. Wachstumstempo und Profitabilität des Unternehmens sollen in den kommenden Jahren deutlich erhöht werden. "Wir freuen uns sehr auf die Möglichkeiten, die sich Tele Columbus nach der Börsennotierung bieten. Das starke Wachstumspotenzial von Tele Columbus basiert auf einem der leistungsstärksten Kabelnetze im deutschen Markt und einer sehr attraktiven Kundenbasis mit überdurchschnittlichem Potenzial, zusätzliche Produkte über den Kabelanschluss hinaus zu vermarkten. Damit haben wir beste Voraussetzungen, unsere Marktposition in einem der attraktivsten Kabelmärkte Europas in den kommenden Jahren weiter auszubauen“, so Ronny Verhelst, Vorstandsvorsitzender der Tele Columbus AG.

Tele Columbus ist vor allem in Ostdeutschland stark vertreten und zudem in einzelnen Regionen in Westdeutschland tätig und verfügt über 1,7 Millionen angeschlossene Haushalte. Der Umsatz stieg im 1. Halbjahr 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,6 Prozent auf 107,0 Millionen Euro. Das normalisierte EBITDA stieg um 11,6 Prozent auf 48,8 Millionen Euro. "Der positive Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2014 belegt, dass wir die richtigen Weichen gestellt haben, um unsere operative Ertragskraft weiter zu verbessern. Zudem haben wir die nötigen finanziellen Spielräume geschaffen, um in den kommenden Jahren weiter in unser Kabelnetz und den Ausbau unserer Position auf dem deutschen Kabelmarkt zu investieren. Nach dem Börsengang erwarten wir, dass die Verschuldung etwa beim 3,5-fachen des normalisierten EBITDA der vergangenen 12 Monate liegen wird. Mittelfristig soll sich dieser Faktor beim 3,0 bis 4,0-fachen des normalisierten EBITDA einpendeln. Unser Leverage kann jedoch bei vorgezogenen Investitionen oder Akquisitionen zeitweilig auch einmal darüber liegen", so Frank Posnanski, Finanzvorstand der Tele Columbus AG.

"Wir verknüpfen unsere Wachstumsstrategie mit drei klaren Zielen, die wir mittelfristig erreichen möchten: Erstens wollen wir die Zahl der Produkte pro Kunde von aktuell 1,4 auf 1,7 steigern. Zweitens soll der durchschnittliche monatliche Erlös pro Kunde von 14,1 Euro auf 17 Euro klettern. Und drittens wollen wir den Anteil der mit unserem eigenen Signal versorgten und internetfähig aufgerüsteten Haushalte auf 70 Prozent erhöhen. Mit unserem leistungsstarken Netz, unserer klaren Wachstumsstrategie und der mit dem geplanten Börsengang weiter zunehmenden finanziellen und strategischen Flexibilität sind wir bestens aufgestellt, um diese Ziele zu erreichen", umreißt Ronny Verhelst die Pläne.