Dass die ARD nach einer dreijährigen Auszeit wieder in die Übertragung der Tour de France einsteigen will, haben die Intendantinnen bereits Ende November beschlossen und offiziell gemacht - nur ein entsprechender Vertrag mit dem Rechtegeber ASO (Amaury Sport Organisation) fehlte noch. Die Verhandlungen sind nun aber zum Abschluss gebracht worden, dem Wiedereinstieg steht damit nichts mehr im Weg. Anders als in der Vergangenheit teilt sich die ARD die Rechte diesmal nicht mit dem ZDF, sondern wird täglich übertragen. Zu den Rechtekosten machte die ARD keine Angaben, laut "Spiegel" fließen aber weniger als fünf Millionen Euro, deutlich weniger als zwischen 2009 und 2011.

Im Ersten werden trotz des Wiedereinstiegs nicht die kompletten Etappen zu sehen sein, stattdessen wird Das Erste in der Regel zwischen 16:05 Uhr und 17:25 Uhr live übertragen - also ähnlich wie in den Jahren 2010 und 2011. Umfangreicher wird wie auch in den letzten Jahren Eurosport berichten. Innerhalb der ARD federführend für die Übertragungen verantwortlich ist wieder der Saarländische Rundfunk.

Ulrich Wilhelm, Intendant des Bayerischen Rundfunks und ARD-Sport-Intendant: "Ich freue mich, dass das wichtigste sportliche und gesellschaftliche Ereignis in unserem Nachbarland Frankreich wieder einen angemessenen Platz in unseren Angeboten im Fernsehen, Hörfunk und Online findet. Mit dem Wiedereinstieg in die Tour de France stellen wir eine umfassende Berichterstattung mit Live-Übertragungen sowie auch mit sportpolitisch, kulturell und gesellschaftlich relevanten Themenangeboten in hoher öffentlich-rechtlicher Qualität sicher."

"Das größte Radsportereignis der Welt hat künftig wieder einen festen Platz in der Live-Berichterstattung der ARD. Der Saarländische Rundfunk wird als Federführer seine langjährige Erfahrung und Kompetenz einbringen, um über alle Aspekte der Rennen zu berichten. Wir gehen davon aus, dass spannende Rennen und die Fairness im Mittelpunkt dieses Weltsportereignisses stehen werden. Wir werden aber auch investigativ unterwegs sein und kritische Hintergrundberichterstattung ermöglichen", fügt Thomas Kleist, Intendant des Saarländischen Rundfunks, hinzu.

Und ARD-Programmdirektor Volker Herres erklärt: "Für uns bedeutet diese Entwicklung eine Erweiterung unserer vielfältigen Sommersport-Übertragungen im Ersten. Die jüngsten deutschen Erfolge, gerade bei der Tour de France, und die neue Generation deutscher Radsportler, die sich immer wieder offen für einen dopingfreien Sport einsetzt, haben zu einer größeren Attraktivität dieses Sportereignisses geführt. Neben den sportlichen Inhalten bleibt ein zentraler Punkt in unserer Berichterstattung die Beobachtung der sportpolitischen Hintergründe und des Anti-Doping-Kampfes der Verantwortlichen sowie der Aktiven. Ich bin gespannt, wie die Live-Strecken vom TV-Publikum angenommen werden."